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Schwerhörigkeit

Kann ein Hörgerät das Demenzrisiko senken?

Schwerhörigkeit gilt als Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz. Doch die kausalen Zusammenhänge sind unklar. Dennoch kann die Versorgung mit einem Hörgerät das Risiko wohl mildern.
PZ
10.02.2025  16:00 Uhr
Kann ein Hörgerät das Demenzrisiko senken?

»Hörverlust und Demenz haben oft überlappende Symptome«, sagte Professor Dr. Jan Löhler, Präsident des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte, kürzlich bei einem Seminar von DigiDem, dem digitalen Demenzregister Bayern. Dazu gehören unter anderem der soziale Rückzug und die Fehleinschätzung sozialer Situationen, weil der Mensch meint, die anderen redeten über ihn und nicht mit ihm, oder weil er Ironie in der Stimme nicht mehr erkennt. Niedergeschlagenheit, Ängstlichkeit und Kommunikationsprobleme sind weitere Symptome, die sowohl Demenz als auch Schwerhörigkeit anzeigen können. Verändere sich die Persönlichkeit, können soziale Probleme heftiger werden.

Einem »The Lancet«-Bericht von 2024 zufolge könnten 45 Prozent der Demenzerkrankungen verhindert oder deutlich verzögert werden, wenn 14 modifizierbare Risikofaktoren vollständig ausgeschaltet würden. Dabei identifizierten die Forschenden die Schwerhörigkeit im mittleren Alter neben hohem LDL-Cholesterol als wichtigsten Risikofaktor. Gemäß der Forschungsgruppe könnten 7 Prozent der Demenzfälle verhindert werden, wenn ein Hörverlust im mittleren Alter behandelt wird.

Löhler sieht dies kritisch: »Diese 7 Prozent sind eine steile These; das wird wissenschaftlich stark diskutiert.« Er formuliert zurückhaltender: »Grundsätzlich kann das Demenzrisiko durch Hörhilfen vermutlich positiv beeinflusst werden.«

Eine dänische Studie, die Anfang 2024 im Fachjournal »JAMA Otolaryngology – Head & Neck Surgery« publiziert wurde, unterstreicht diese vorsichtigere Einschätzung. Menschen mit audiometrisch diagnostiziertem Hörverlust erkrankten laut der Studie häufiger an einer Demenz als Hörgesunde und das Risiko war geringer, wenn sie ein Hörgerät verwendeten. Allerdings unterstreicht die Gruppe um Manuella Lech Cantuaria von der Universität von Süddänemark, dass das Risiko deutlich geringer war als in früheren Studien, und fordert mehr qualitativ hochwertige Longitudinalstudien.

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