Kann Singen die Symptome bei COPD verbessern? |
Die Erhaltung und Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit ist für Menschen mit COPD extrem wichtig. Gefürchtet ist, dass sich ein Teufelskreis aus körperlicher Schonung und Muskelatrophie entwickelt. Studien haben gezeigt, dass Singen ähnliche Anforderungen an Stoffwechsel und Kreislauf stellt wie ein flotter Spaziergang. Dennoch hat die Meta-Analyse gezeigt, dass Singen allein keine statistisch signifikante Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit bewirkte. In Kombination mit Lungenrehabilitation allerdings schon, das legen einige Untersuchungen zu dieser Frage nahe. Hier seien weitere Studien von hoher Qualität mit größeren Teilnehmerzahlen nötig, schreiben die Forscher.
Die Autoren adressieren die Limitationen ihrer Studie. Zum einen weisen die einzelnen Studien unterschiedliche Stichprobengrößen und -charakteristika sowie verschiedene Studienprotokolle auf, was zu einer Heterogenität führt und die Forschungsergebnisse beeinflusst. Die Forscher stellten außerdem einen zeitabhängigen Nutzen des Singens fest, der allerdings aufgrund von ungenügenden Daten nicht bestätigt werden konnte. Schließlich konzentrierte sich diese Studie auf die klinische Wirkung des Gesangstrainings bei COPD-Patienten, der spezifische Mechanismus dieser Wirkung muss aber noch weiter erforscht werden.
Die Ergebnisse der Meta-Analyse legen insgesamt nahe, dass Gesangstraining dazu beitragen kann, bei Menschen mit COPD die körperliche gesundheitsbezogene Lebensqualität zu verbessern und die Atemmuskulatur zu stärken. Gleichzeitig deuten das Fehlen von Nebenwirkungen und die hohen Abschlussraten der Studie darauf hin, dass Singen eine wirksame, sichere und zudem kostengünstige Therapieergänzung sein kann. Die Forscher konnten jedoch nicht feststellen, dass Singen zu einer besseren Adhärenz führte als andere Interventionen.