PTA-Forum online
Speziell für Kinder

Kapseln mit Phenprocoumon herstellen

Der Arzneistoff Phenprocoumon ist sowohl für die Behandlung als auch zur Vorbeugung von Thrombosen und Embolien zugelassen. Auf dem Markt verfügbar sind Medikamente mit 3 mg Phenprocoumon, ein Präparat enthält sogar nur 1,5 mg. Doch für Säuglinge, Kleinkinder und Kinder bis zu 14 Jahren ist auch diese Wirkstoffkonzentration zu hoch. Diese therapeutische Lücke schließt die Apotheke vor Ort und stellt pädiatrische Kapseln her.
Ingrid Ewering
02.09.2022  15:00 Uhr

Die Produktion Phenprocoumon-haltiger Steckkapseln in den üblichen Konzentrationen von 0,2 bis 3 mg pro Kapsel birgt so manchen Stolperstein. Die erste Erkenntnis: Dieser Vitamin-K-Antagonist ist als Rezeptursubstanz nicht käuflich erwerbbar. Dabei ist das gerinnungshemmende Cumarinderivat sogar im DAC monographiert.

Es bleibt nichts anderes übrig, als ein Fertigarzneimittel mit Phenprocoumon mit geeigneten Füllmitteln zu strecken. Auf dem deutschen Markt stehen fünf Mittel zur Verfügung. Doch welches Medikament wählt man als Ausgangsstoff für die Produktion pädiatrischer Kapseln? Wie viele Tabletten sind zu einem feinen Pulver zu vermahlen? Und ganz wichtig: Welches Füllmittel bietet sich an?

Falithrom® mite Tabletten haben den Vorteil, lediglich 1,5 mg Wirkstoff pro Filmtablette zu enthalten. Dies bedeutet konkret, dass eine größere Menge an wirkstoffhaltigem Pulver abgewogen werden kann und leichter mit dem gewählten Füllmittel zu einem gleichmäßigen Wirkstoffpulver verarbeitet wird. Nachteilig ist jedoch der außerordentlich dünne Filmüberzug. Denn dieses polymere Cellulosederivat lässt sich kaum mörsern. Keinesfalls dürfen diese Hypromellosepartikel aber weggesiebt werden, denn es verbleiben eventuell trotz sorgfältiger Zerkleinerung zu viele wirkstoffhaltige Partikel auf dem Sieb. Ein gezieltes »Rauspicken« der größeren Filmreste mit einer Pinzette ist die bessere Variante, um grobe Filmreste zu entfernen.

Handelsname Wirkstoffgehalt Arzneiform Sonstige Bestandteile Sonstiges
Falithrom® 3 mg Filmtablette Lactose-Monohydrat, Macrogol 400, Magnesiumstearat, Maisstärke, Hypromellose Filmreste nach dem Mörsern mit einer Pinzette entfernen
Falithrom® mite 1,5 mg Filmtablette
Marcumar® 3 mg Tablette Lactose-Monohydrat, Macrogol 400, Magnesiumstearat, Maisstärke weniger fest verpresste Tablette
Phenprogamma® 3 mg Tablette Siliciumdioxid, Povidon K 25, Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat fest gepresste Tablette, die sich glatt anfühlt und glänzt
Fertigarzneimittel mit dem Wirkstoff Phenprocoumon

Alternativ können nicht überzogene Marcumar® Tabletten mit 3 mg Phenprocoumon pro Tablette eingesetzt werden. Der Nachteil: Die Wirkstoffkonzentration ist doppelt so hoch wie bei dem Präparat Falithrom® 1,5 mg Filmtabletten. Die einzuwiegende Masse an wirkstoffhaltigem Pulver halbiert sich, und die gleichmäßige Verteilung in dem mengenmäßig weit überlegenen Füllmittel gestaltet sich schwieriger. Denn in der Tat: Die Homogenisierung kleiner Wirkstoffmengen ist problematischer, je mächtiger der Anteil des Füllmittels ist. Laut Rezepturhinweis ist es ist erlaubt, gerade bei harten Tabletten 1 Prozent Hochdisperses Siliciumdioxid als Mahlhilfe zuzusetzen. Der Anteil des unwirksamen Mahlzusatzes Aerosil® ist durch eine entsprechende Mehreinwaage zu kompensieren. Die dazu einzuwiegende Masse errechnet sich mit Hilfe des Dreisatzes: »fSiO2 = (mRezeptursubstanz + mSiO2) geteilt durch mRezeptursubstanz«.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa