PTA-Forum online
Impfwissen

Keuchhusten ist kein Kinderkram

Von wegen Kinderkrankheit: Die Erkrankungszahlen des Keuchhustens haben sich in den vergangenen Jahren Richtung Erwachsenenalter verschoben. Mehr als zwei Drittel aller Fälle treten mittlerweile bei Personen über 19 Jahre auf, zeigen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI). Die STIKO empfiehlt deshalb, an die Auffrischimpfung zu denken.
Elke Wolf
21.01.2020  13:00 Uhr

Wen wann impfen?

Weder eine durchgemachte Erkrankung noch die vollständige Immunisierung schützt ein Leben lang vor der Erkrankung. Erlischt der Impfschutz, können sich Menschen auch nach überwundener Infektion erneut anstecken, und so muss die Impfung regelmäßig aufgefrischt werden.

Laut Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollte die Grundimmunisierung mit vier Impfungen in den ersten zwei Lebensjahren erfolgen, wobei die ersten drei Dosen jeweils nach vollendetem zweiten, dritten und vierten Lebensmonat verabreicht werden sollen. Die vierte Dosis sollte im Alter von 11 bis 14 Monaten appliziert werden. Darauf folgen zwei Auffrischungen, einmal im Kindes- (mit 5 bis 6 Jahren) und im Jugendalter zwischen 9 bis 17 Jahren. Für Erwachsene wird ein Pertussis-Schutz zusammen mit der Auffrischung für Tetanus und Diphtherie alle zehn Jahre empfohlen.

Impfempfehlung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am RKI empfiehlt für folgende Personengruppen die Impfung:

  • Alle Säuglinge nach Vollendung des zweiten Lebensmonats, Grundimmunisierung und Auffrischung bis 17 Jahre
  • Frauen im gebärfähigen Alter und Schwangere ab 2./3. Trimenon
  • enge Haushaltskontaktpersonen (Eltern, Geschwister) und Betreuer (zum Beispiel Tagesmütter, Babysitter, Großeltern) möglichst vier Wochen vor Geburt des Kindes eine Dosis Pertussis-Impfstoff
  • Erfolgte die Impfung nicht vor der Konzeption (Empfängnis), sollte die Mutter möglichst in den ersten Tagen nach der Geburt des Kindes eine Impfung erhalten.

Ganz neu seit März 2020: Die Ständige Impfkommission (STIKO) am RKI empfiehlt offiziell, dass sich schwangere Frauen gegen Pertussis impfen lassen sollen, um Neugeborene und junge Säuglinge vor Keuchhusten und dessen Komplikationen zu schützen.

Laut STIKO sollen die Frauen zu Beginn des dritten Trimenons mit einem Tdap-Kombinationsimpfstoff, der Tetanus- und Diphtherie-Toxoide sowie azelluläre Pertussis-Komponenten enthält, geimpft werden. Ist eine Frühgeburt wahrscheinlich, sollte die Maßnahme ins zweite Trimenon vorgezogen werden. Für den Schutz des Neugeborenen sei das Intervall zwischen Impfzeitpunkt und Geburt entscheidend, schreibt die STIKO. Denn der mütterliche Organismus muss genügend Zeit haben, hohe Antikörpertiter aufzubauen, die dann über die Plazenta auf das Ungeborene übertragen werden. Ohne diese Impfung hat das Neugeborene keinen Nestschutz!

PTA und Apotheker sollten der Frau erklären, dass die Pertussis-Vakzine nicht primär sie selbst, sondern das Kind schützen soll. Daher soll die Impfung unabhängig vom persönlichen Impfschutz der Frau erfolgen. Außerdem muss sie in jeder Schwangerschaft wiederholt werden. Laut Studienlage sei die Tdap-Impfung in der Schwangerschaft sicher, betonen die Experten.

Die Säuglinge selbst können vor dem Alter von sechs Wochen nicht geimpft werden. Um die ganz Kleinen zu schützen, wurde bislang nur die sogenannte Kokonstragie verfolgt: Frauen im gebärfähigen Alter, enge Kontaktpersonen zu Neugeborenen sowie Personal im Gesundheitsdienst oder in Gemeinschaftseinrichtungen sollten alle zehn Jahre geimpft werden, um quasi einen Schutzwall um das Neugeborene zu ziehen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa