Thurm wusste allerdings auch von einem Fall, der tödlich endete. Ein Mann, Typ-1-Diabetiker, mitten im Leben, mit kleinen Kindern und anspruchsvollem Job, vernachlässigte seine Stoffwechseleinstellung. Man sah ein AID-System als Lösung, das der Mann erhielt, ohne zuvor darin geschult geworden zu sein. Er selbst widmete sich dem System auch nicht weiter, sondern nutzte es nur. Das wurde ihm zum tödlichen Verhängnis: Von einem spontanen Joggingausflug, zu dem der Typ-1-Diabetiker auch keine Notfallkohlenhydrate zur Behandlung einer Unterzuckerung mitgenommen hatte, kehrte er nicht mehr lebend zurück. »Künstliche Intelligenz in der Diabetestherapie kann Segen sein – oder Fluch«, fasste Thurm zusammen. Was den Unterschied macht? Schulungen mit Fachleuten, die sich auskennen, bestenfalls mit einer Zertifizierung der DDG, die harten Kriterien zur Ausbildung und Qualitätskontrolle folgt.