Kleine Kohl- und Knollen-Kunde |
Kohl wird im Winter gerne mit dem deftigen Klassiker »Grünkohl mit Mettwurst« assoziiert, der natürlich ab und zu die Gaumen erfreuen darf. Von Natur aus ist Kohl jedoch kalorienarm. So schmeckt auch eine Grünkohl-Cremesuppe oder ein Auflauf mit Grünkohl und geschichteten Kartoffelscheiben hervorragend und schmeichelt der Figur.
Wer beim Genuss von Kohl mit Blähungen und Krämpfen reagiert – etwa auf Sauerkraut -, der kann mit Gewürzen wie Kümmel- und Fenchelsamen die Verdauung erleichtern – als Würze im Essen oder als Tee nach dem Essen. Auch orientalische Gewürze wie Kreuzkümmel oder Kurkuma fördern die Verdauung. Neben Kohlrabi zählen Spitz- und Chinakohl zu den bekömmlicheren Varianten. Wie wäre es mit Spitzkohlrouladen und einer Füllung aus Bulgur? Oder als knackiger Rohkostsalat mit fruchtigen Zutaten, Nüssen und Joghurt-Dressing?
Bei diesem klassischen Wurzelgemüse ist es interessant, auch mal andere Sorten auszuprobieren wie die gelben und roten Vertreter oder die violette »Purple Haze«. Aufgrund ihres hohen Gehaltes an Pro-Vitamin A (Beta-Carotin) empfiehlt es sich, Möhren mit ein wenig Pflanzenöl zu verarbeiten oder sie zusammen mit einem Dip zu verzehren, um die Resorption zu fördern. Als pürierte, scharf-würzige Suppe mit Chili, Ingwer und Curry wärmen Karotten zudem von innen und bringen den Extra-Kick für das Immunsystem.
Möhren können noch viel mehr: Die bekannte »Möhrensuppe nach Moro« (nach dem österreichischen Kinderarzt Ernst Moro) hilft bei Durchfällen, die Krankheitsdauer zu verkürzen. Enthaltene Pektine regulieren Stuhlkonsistenz und -frequenz, und durch eine lange Kochzeit bilden sich Oligogalacturonsäuren, die den Angriff der Kommensalflora auf die gereizte Darmschleimhaut abpuffern. Allerdings sollte die Möhrensuppe eine Stunde köcheln, damit sich ausreichend Oligosaccharide bilden.
Möhren können lange gelagert werden und lieben es trocken, dunkel und kühl. Die Wintereinlagerung funktioniert als Möhren-Miete – klassisch als »Erdmiete« in einem Erdloch im Garten. Aber es funktioniert auch hervorragend im unbeheizten Keller, in der Garage oder auf dem Balkon mit einer einfachen Holzkiste, die Schicht für Schicht gefüllt wird: zunächst eine Schicht Sand, dann eine Schicht Karotten, dann wieder Sand und so weiter. Wichtig: Die Karotten vorher nicht waschen, denn kommen sie feucht in den Sand, könnten sie schimmeln. Vor der Einlagerung werden die Karotten lediglich von Hand oder mit einer weichen Bürste von der Erde befreit und der grüne Strunk mit der Hand abgedreht, sodass noch wenige Zentimeter daran verbleiben.