Können Probiotika bei Depressionen helfen? |
Dem Team um Nikolova zufolge sei die Darm-Hirn-Achse ein lohnendes therapeutisches Ziel, für neue Optionen zur Behandlung affektiver Störungen. Bislang lägen nur wenige klinische Daten für Probiotika vor, hier seien mehr klinische Studien nötig, um die Sicherheit und die Wirksamkeit dieses Ansatzes genauer zu untersuchen. Die Forschenden sehen aber ihre Ergebnisse zur Akzeptanz, Verträglichkeit und den geschätzten Effektstärken der probiotischen Therapie als viel versprechend an und als Ermutigung, diesen Ansatz weiter zu erforschen.
Bereits vor einem Jahr hatte ein kanadische Arbeitsgruppe ähnliche Ergebnisse einer Pilotstudie veröffentlicht. In dieser erhielten Patienten mit einer mittelschweren Depression eine Mischung aus Lactobacillus helveticus und Bifidobacterium longum ebenfalls für acht Wochen. Auch bei ihnen trat eine stärkere Verbesserung der affektiven Symptomatik im Vergleich zur Kontrollgruppe auf.
Eine Metaanalyse zu 34 kontrollierten klinischen Studie aus dem Jahr 2019 kam ebenfalls zu dem Schluss, dass Probiotika angstlösende und stimmungsaufhellende Wirkung haben können. Sie sieht aber auch den Bedarf für weitere klinische Studien.