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Diagnostik und Therapie

Komplikationen bei Diabetes in der Pandemie vermeiden

»Diabetes – besser unkompliziert«, unter diesem Motto steht die diesjährige Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), die von Freitag, den 6. November bis Sonntag, 8. November, virtuell stattfindet.
Isabel Weinert
05.11.2020  14:00 Uhr

Schwankungen vermeiden

Covid-19 und Diabetes – ein weiterer Schwerpunkt auf der Herbsttagung. Über den aktuellen Kenntnisstand berichtete Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Pressesprecher der DDG. Zu Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie gab es Berichte über ein erhöhtes Risiko einer SARS-CoV-2-Infektion bei Diabetes, so Gallwitz. Das habe vor allem an initialen Beobachtungen über eine hohe Anzahl von Diabetespatienten mit stationärer Krankenhausaufnahme bei Covid-19-Erkrankung und über anscheinend schwerere Verläufe gelegen. Es schien dann so, dass sich Diabetiker nicht häufiger infizieren, aber öfter schwere Verläufe haben. Doch auch diese Schlussfolgerung traf es noch nicht exakt. Erst eine große retrospektive Studie, die den Zusammenhang zwischen Blutzuckerkontrolle und klinischen Outcomes bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und Covid-19 untersuchte, zeigte, dass das häufigere Auftreten von ungünstigen Outcomes bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mit der Stoffwechseleinstellung und der Blutzuckerkontrolle verbunden ist. »Studienteilnehmer mit einem HbA1c von 8,1 Prozent hatten ungünstigere Laborbefunde und benötigten intensivere medizinische Behandlung als Teilnehmer mit einem HbA1c von 7,3 Prozent, die bezüglich der übrigen Laborbefunde mit der Kontrollgruppe vergleichbar waren«, so Gallwitz.

Therapie ändern

Neben dem HbA1c als Parameter für die Güte der Stoffwechseleinstellung in den letzten drei Monaten scheine jedoch auch die Schwankungsbreite der Plasmaglucose eine wichtige Rolle zu spielen, erklärte Gallwitz. So gebe es Hinweise darauf, dass eine spontan hohe Glucosekonzentration und vor allem Glucoseschwankungen mit hohen Spitzenwerten einen stärkeren Einfluss auf die Länge des stationären Krankenhausaufenthaltes und die Mortalität haben können als der HbA1c-Wert. Mehr und mehr stelle sich zudem heraus, dass eine hohe Plasmaglucose-Konzentration bei Krankenhausaufnahme ein unabhängiger Faktor für eine schlechtere Prognose bei einer Covid-19-Erkrankung sei, nicht nur bei Diabetespatienten. Patienten mit Typ-2-Diabetes sollten deshalb gerade auch jetzt in der Pandemie auf eine gute Stoffwechsel-Einstellung achten, um einer schweren Covid-19-Erkrankung vorzubeugen, so der Experte. Denn bei gut eingestellten Diabetikern sei das Risiko einer schwer verlaufenden Infektion nicht oder nur gering erhöht.

Diabetiker sollen generell im Falle eines Infekts häufiger ihren Blutzucker testen, die Insulinmengen anpassen, hohe Blutzuckerwerte korrigieren, bei Werten über 250 mg/dl auf Ketonkörper testen sowie sich körperlich schonen und viel trinken. Außerdem empfiehlt die DDG den behandelnden Ärzten, mit Metformin und SGLT-2-Hemmern bei ihren Patienten zu pausieren, wenn Fieber über 38,5 Grad Celsius steigt. Das gilt auch, wenn der Diabetiker Sulfonylharnstoffe oder Pioglitazon einnimmt. Bislang bestehen laut DDG keine Sicherheitsbedenken gegen die Fortführung einer Therapie mit DPP-4-Inhibitoren oder GLP-1-Rezeptoragonisten. Im Falle einer Infektion wird bei Typ-2-Diabetikern aber auch häufiger auf Insulin umgestellt, ein von der DDG empfohlenes Vorgehen.

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