Kontakt mit Bakterien erst bei der Geburt |
Die Autoren hoffen nun, dass ihr Konsens eine Orientierungshilfe für die künftige Forschung darstellt. »Er schafft eine solide wissenschaftliche Grundlage, um die Forschungsanstrengungen dort zu konzentrieren, wo sie am effektivsten sind«, so Walter. Das Wissen, dass sich der Fötus in einer sterilen Umgebung befinde, bestätige, dass die Besiedlung mit Bakterien während der Geburt und in der frühen postnatalen Phase stattfinde – dies wurde auch von jüngsten Studien noch einmal belegt, denen zufolge Babys die ersten Mikroben während des Geburtsvorgangs und weitere durch die Muttermilch erhalten.
Nach wie vor sei wichtig, herauszufinden, wie sich das Immunsystem des Fötus entwickelt. Mit dem publizierten Konsens sollte sich der Forschungsschwerpunkt indes weg von lebenden Mikroben hin zu den Zellbestandteilen von Mikroben und den von ihnen produzierten Chemikalien, so genannten Metaboliten verlagern, sagt Walter: »Es hat sich gezeigt, dass solche Verbindungen die Plazenta durchdringen und das Immunsystem des Fötus auf das Leben in einer keimbelasteten Welt vorbereiten.«