Kopfschmerzen bei Kindern |
Bei wiederkehrenden Kopfschmerzen ist Prävention wichtig. Hier setzen Eltern am besten auf nicht medikamentöse Maßnahmen und knüpfen an den Auslösern an. Um Triggerfaktoren festzustellen, kann ein Kopfschmerzkalender helfen. Mit der Dokumentation übertreiben sollten Eltern es aber auch nicht, da die Fixierung auf die Schmerzen selbst zum Stressfaktor werden kann. Empfehlenswert ist es, das Kopfschmerztagebuch für eine begrenzte Zeit von etwa drei Monaten zu führen. Das reicht meist aus, um wiederkehrende Auslöser zu identifizieren. Eine Vorlage für einen Kopfschmerzkalender bietet die DMKG zum Herunterladen an.
»In den meisten Fällen beugen ein ausgewogener Tagesrhythmus mit festen Entspannungszeiten und klaren Medienregeln, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und genug Schlaf Kopfschmerzen vor«, erklärt die Neurologin aus Dresden. Auch Bewegung hilft, da sportliche Aktivität dazu beiträgt, Anspannungen abzubauen. Ein zu voller Terminkalender tut Heranwachsenden hingegen genauso wenig gut wie Erwachsenen. Eltern planen am besten nicht nur Termine, sondern auch freie Zeit zum Entspannen ein.
Wenn das Leben der Kinder und Jugendlichen durch die Kopfschmerzen stark eingeschränkt ist, kann eine multimodale Therapie erforderlich sein, die physiotherapeutische Aktivierung, Entspannungstechniken sowie psychoedukative und verhaltenstherapeutische Methoden einbezieht. Bei Kindern und Jugendlichen, die unter chronischer Migräne leiden, kann auch für eine begrenzte, überwachte Zeit eine medikamentöse Präventionstherapie etwa mit Betablockern wie Propranolol angezeigt sein. Werden Kopfschmerzepisoden erfolgreich verringert, ermöglicht das Kindern und Jugendlichen mehr Lebensqualität und lässt sie mit besseren Voraussetzungen in die Zukunft starten. Hier rentiert es sich, nicht immer gleich zur vermeintlich schnellen Lösung, nämlich der Kopfschmerztablette, zu greifen.