PTA-Forum online
Die Last mit den Beinen

Krampfadern aufhalten

Viele Menschen jenseits der Lebensmitte ärgern sich über sogenannte Besenreiser an ihren Beinen. Gemeint sind erweiterte, kleine Venen, die rötlich bis bläulich durch die Haut schimmern. Für Betroffene ist das meist erst mal nur ein kosmetisches Problem. Aus medizinischer Sicht kann jedoch mehr dahinterstecken.
Annette Immel-Sehr
05.08.2020  16:00 Uhr

Stau nach oben

Wenn die Venenklappen nicht mehr gut schließen, ist der Rückstrom des Blutes aus den Beinen nicht mehr voll gewährleistet. Es versackt in den Beinen und staut sich durch die Perforansvenen zurück bis in das oberflächliche Venensystem. Der steigende Druck weitet die oberflächlichen Venen. Dies zeigt sich nach außen als Besenreiser. Auf Dauer entwickeln sich unter dem zunehmenden Druck geschlängelte Krampfadern. Ärzte bezeichnen diese als Varizen, die Krankheit als Varikosis.

Bis zu einem begrenzten Umfang kann das Lymphsystem bei Venenklappenschwäche zunächst »einspringen« und den Rücktransport von der Blutflüssigkeit (Blutplasma) übernehmen. Wird die Kapazität des Lymphsystems aber überschritten, schwellen die Beine schmerzhaft an. Proteine wie Fibrinogen können aus den Venen austreten. Zudem werden Enzyme frei, die das Kollagengerüst und die Muskelzellen in den Gefäßwänden schädigen. Geht dieser Prozess weiter, entstehen außen an den Venenwänden unlösliche Fibrinkomplexe, die die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen behindern. Dies geschieht meist oberhalb des Knöchelgelenkes – erkennbar an einer Entzündung und stärkeren Pigmentierung der Haut. Mit der Zeit kann sich daraus ein Geschwür entwickeln, ein Ulcus cruris.

Früh behandeln

Je früher die Vorbeugung und Behandlung der CVI beginnt, desto erfolgversprechender. Zu Beginn reichen physikalische Maßnahmen in der Regel aus. An erster Stelle steht tägliche Venengymnastik. Gemeint sind keine Sportkurse, sondern einfache Übungen, die sich unauffällig zwischendurch im Alltag durchführen lassen. Im Internet finden Patienten viele geeignete Vorschläge, um im Stehen, Sitzen oder Liegen etwas für ihre Venengesundheit zur tun. Besonders venenfreundliche und gesundheitsfördernde Sportarten sind Schwimmen, Wassergymnastik, Radfahren sowie Laufen und Walken. Mit Bewegung kommt die Muskelpumpe in Gang und das Blut wird besser transportiert.

Bewährt haben sich auch Anwendungen nach Pfarrer Sebastian Kneipp, wie kalte Waschungen, Kniegüsse und Wassertreten. Auch so einfache Maßnahmen wie Hochlagern der Beine beim Sitzen oder ein Keil am Fußende des Bettes unterstützen die schwachen Venen wirkungsvoll.

Im weiteren Krankheitsverlauf reichen die genannten Aktionen irgendwann nicht mehr aus und eine weitere Behandlung wird nötig. Regelmäßige Venengymnastik sollten Betroffene aber als Basis der Therapie beibehalten.

Die wirksamste Behandlung bei einer CVI ist die Kompressionstherapie. Dabei wird von außen Druck auf die Venen ausgeübt, um das Blut gegen die Schwerkraft nach oben zu transportieren. Der Venenquerschnitt ist verkleinert und dadurch die Fließgeschwindigkeit des venösen Blutstromes erhöht. Mit der konsequenten Kompressionsbehandlung lässt sich das Fortschreiten der CVI für lange Zeit stoppen. Wenn allerdings schon ausprägte Krampfadern bestehen, bilden sie sich nicht mehr zurück.

Kompressionsstrümpfe erfreuen sich leider keiner großen Beliebtheit. Umso wichtiger, dass PTA und Apotheker die Behandlung erklären und Vorbehalte abbauen. Kompressionstrümpfe gibt es sowohl als Kniestrümpfe als auch als Strumpfhosen. Sie werden anhand des Druckes, mit dem sie an den Fußknöcheln auf die Venen wirken, in vier Stärken (I bis IV) eingeteilt. Am häufigsten kommen Strümpfe der Klasse II zum Einsatz. Es gibt sie in vielen Farben fertig als Konfektionsware. Strümpfe der Kompressionsklasse III und IV werden hingegen nach Maß angefertigt.

Neben Kompressionsstrümpfen werden auch Kompressionsverbände eingesetzt. Es gehört Können dazu, um sie so korrekt anzulegen, dass sie keine Gewebeschäden verursachen. Sogenannte Medizinische adaptive Kompressionssysteme (MAK) sind relativ neue Systeme mit Klettverschlüssen, die sich leichter anlegen lassen als herkömmliche Verbände. Etwas aufwändiger ist die Intermittierende pneumatische Kompressionstherapie (IPK). Dabei wird eine aufblasbare Manschette über das Bein gezogen, automatisch aufgepumpt und später wieder entlastet. Dies beschleunigt den Fluss in den Venen und Lymphgefäßen und erleichtert die Resorption von Ödemen. Die IPK kann in der Arztpraxis oder zu Hause durchgeführt werden.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa