Krampfadern sind keine Bagatelle |
Grundsätzlich gilt: Krampfadern können sich nicht von alleine zurückbilden. Ein frühes therapeutisches Eingreifen ist sinnvoll und lindert nicht nur Beschwerden, sondern kann auch das Fortschreiten der Erkrankung sowie das Eintreten von Komplikationen verhindern. Dafür stehen Medizinern und Betroffenen verschiedene Methoden zur Verfügung. Eine wichtige Säule der Basistherapie bilden Kompressionsverbände und medizinische Kompressionsstrümpfe. Sie üben gezielten Druck auf die Beinvenen aus, wodurch sich die Funktion der Klappen und der Muskelpumpe verbessert. Ebenfalls Bestandteil der Therapie ist Bewegung. Sie aktiviert die Muskelpumpe, fördert den Rückfluss des Blutes zum Herzen und sollte so häufig wie möglich in den Alltag eingebaut werden. Ergänzt wird die Behandlung durch regelmäßiges Hochlagern der Beine. Zudem sollten Betroffene nicht lange stehen oder sitzen, möglichst keine heißen Bäder nehmen und die Sauna meiden.
Eine wichtige Säule der Basistherapie bilden Kompressionsverbände und medizinische Kompressionsstrümpfe. / Foto: Getty Images/ChesiireCat
Gegen unangenehme Beschwerden wie Schmerzen, Schwere- und Spannungsgefühle stehen zudem pflanzliche Venenmedikamente für die orale Einnahme zur Verfügung. Nach Angaben der aktuellen Leitlinie »Diagnostik und Therapie der Varikose« liegt derzeit ein evidenzbasierter Wirksamkeitsnachweis für den Roten Weinlaubextrakt, Rosskastanienextrakt und Oxerutin vor. Sie entfalten ihre Wirkung an den Gefäßwänden, verringern deren Permeabilität, beugen Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe vor und unterstützen beziehungsweise ergänzen damit die Wirkung der Basistherapie aus Kompression, Bewegung und Hochlagern. Viele Betroffene empfinden auch die Anwendung von Gelen, Cremes, Salben und Sprays mit Extrakten aus Rosskastanie oder Rotem Weinlaub als angenehm.
Mit der vollen Wirkung ist erst nach einer kontinuierlichen Einnahmezeit von zwei bis vier Wochen zu rechnen. Auch Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Irritationen oder Hautreaktionen können auftreten. In diesem Fall sollte der Wechsel auf ein anderes Präparat erwogen werden.