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»Die Menschen merken gar nichts«

Kranke Nieren leiden lautlos

Es sind vor allem zwei Erkrankungen, die die Nieren unmerklich zerstören: die chronische Nierenkrankheit und die Gruppe der Glomerulonephritiden. Bei beiden gibt es immense Fortschritte in der Therapie – aber bis zur Diagnose dauert es oft immer noch viel zu lang. 
AutorKontaktIsabel Weinert
Datum 01.10.2025  15:01 Uhr

Untersuchung einfordern

Um die Situation rasch zu verbessern, kann jeder Mensch beim Hausarzt um eine solche Untersuchung der Nieren bitten. Besonders ist dieses Vorgehen denjenigen anzuraten, die starkes Übergewicht haben und/oder in deren Familie es bereits Menschen mit Nierenerkrankung gibt sowie jenen, die einen hohen Blutdruck haben, an Diabetes und/oder am Herz-Kreislauf-System erkrankt sind. Ärzte sollten dann Kreatinin und Albumin checken. Weil diese Untersuchungen noch nicht flächendeckend erstattet werden, müssen Patienten dafür womöglich selbst dafür aufkommen, die Kosten liegen jedoch nicht hoch.

Weinmann-Menke sprach sich außerdem dafür aus, ein Nieren-Screening zu etablieren, das etwa in den Check-up 35 integriert werden könnte. Als wichtigen Schritt auf dem Weg dazu, die CKD früher zu erkennen, sieht die Medizinerin die Anerkennung der CKD als globale Volkskrankheit durch die Weltgesundheitsorganisation WHO im Juni dieses Jahres. »Das wird auch Vorsorgeprogramme und Programme zur Sensibilisierung der Bevölkerung fördern.«

Die DGfN fordert einen nationalen Nierenplan, damit auch die Forschung genug Spielraum und Möglichkeiten hat, um neue Therapieoptionen zu evaluieren. Nur dann stehe man der CKD nicht mehr als lebensbedrohlicher Krankheit gegenüber, sondern könne immer mehr Menschen vor der Dialyse und vor Transplantationen bewahren. 

Zerstörte Filter

Die zweite große Gruppe bedrohlicher Nierenerkrankungen, von denen häufig junge Menschen betroffen sind, ohne es zu ahnen, sind die Glomerulonephritiden (GN), erklärte Professor Dr.  J. Menne, Chefarzt der Klinik für Nephrologie, Angiologie, Hypertensiologie und Rheumatologie, KRH Klinikum Siloah, Hannover. 

»Hinter dem Begriff Glomerulonephritiden verbirgt sich »Glomerulus«, also Nierenkörperchen, und »Nephritis«, also Entzündung in der Niere«, erklärte der Tagungspräsident des DGfN-Kongresses. Glomeruli sind die kleinesten Einheiten in den Nieren. In ihnen befinden sich zahllose gewundene Kapillarnetzwerke. Hier wird der Urin produziert. Im Schnitt beherbergen die Nieren zwischen 1 und 1,6 Millionen Glomeruli. Die winzigen Einheiten erbringen Höchstleistungen: Sie produzieren 180 Liter Urin pro Tag. Pro Stunde macht das sechs Liter – die Menge, die ein Mensch im Schnitt an Blut besitzt. Laut Menne reinigen somit die Nieren ununterbrochen, 24-Mal am Tag, die komplette Blutmenge des Menschen. 

Wie gut das System auch noch bei Funktionseinbuße arbeitet, zeigt, dass ein Mensch erst an die Dialyse muss, wenn die Niere nur noch eine Leistung von 10 Prozent erbringt. Diese 10 Prozent seien mit dem Leben noch vereinbar, so Menne. Leider äußert sich auch eine GN nicht in Symptomen. »Die Menschen merken wirklich gar nichts«, formuliert er.

Während Mediziner vor nicht allzulanger Zeit nicht wussten, was genau eine GN verursacht, können sie das heute bei vielen Ausprägungen detailliert bis zum Ursprung der Erkrankung sagen. Die dazugehörigen Blutmarker im Blut lassen sich bestimmen. Ein positiv folgenreiches Wissen, denn vor diesem Hintergrund lassen sich GN heute nicht nur viel besser erkennen, sondern auch erfolgreich therapieren. Das bewahrt Menschen vor der Dialyse.

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