Kreativ verhandeln im Job |
Ist eine Gehaltserhöhung nicht drin, kann das Bedürfnis nach Anerkennung vielleicht auch anderweitig erfüllt werden: Durch mehr freie Zeit bei gleichem Gehalt zum Beispiel oder bewegliche Homeoffice-Tage. Bei der Frage nach dem Betriebsausflug kann man dem eigenen Bedürfnis nach Teilhabe und dem der Kollegen nach einem spannenden Erlebnis vielleicht mit einer ganz neuen Aktivitätsidee begegnen.
»Je kreativer ich bin und je mehr ich schauen kann, wo habe ich andere Spielräume, umso besser finden wir Lösungen, die wirklich stimmig für alle sind«, sagt Gavallér-Rothe. Dafür muss man sich allerdings in die Perspektive der anderen hineinversetzen: Erkennt man gemeinsame Interessen und Ziele, fällt es leichter, eine Lösung zu finden, die alle zufrieden stellt.
Außerdem wichtig: Auch bei Meinungsverschiedenheiten sachlich bleiben. »Was hier hilft sind Klassiker, wie die allseits bekannten Ich-Botschaften anstelle der tatsächlich oft anzutreffenden Du-Botschaften«, so Niedostadek. »Das sind nur minimale Unterschiede, die Wirkung kann aber erheblich sein.«
Außerdem wichtig: So positiv formulieren wie möglich. Geht es um die Neuverteilung von Aufgaben kann man etwa sagen: »Mir ist wichtig, dass jeder aus unserer Abteilung einen Beitrag leistet«, rät Gavallér-Rothe. Besser lassen sollte man hingegen Aussagen wie: »Ich mag es nicht, dass die anderen sich auf meine Kosten ausruhen.« Eines sollte aber nicht vergessen werden: Berechtigte Anliegen kann man ruhig selbstbewusst vertreten – auch gegenüber Vorgesetzten. »Verhandeln hat nichts mit Bittstellung zu tun«, so Niedostadek. »Das darf und sollte ich mir selbst immer wieder klar machen.«