Kritische Inhaltsstoffe in Make-up-Produkten |
Auch Silikone sind umstritten. In der INCI-Auflistung erkennt man sie an den Endungen »-cone« oder »-xane«, zum Beispiel Dimethicone oder Polysiloxane. Die Stoffe wirkten nicht pflegend, versiegelten nur Haut und Haare, so die Kritik. Zudem könnten die langlebigen Stoffe beim Waschen ins Abwasser gelangen. Allerdings sollen die in Make-up verwendeten Silikone aufgrund ihres Molekulargewichts (> 500 Da) in Kläranlagen überwiegend herausgefiltert werden. Das niedermolekulare Silikon D5 ist inzwischen jedoch in der EU in Konzentrationen höher als 0,1 Prozent in abwaschbaren kosmetischen Mitteln verboten.
Gelegentlich in Make-up-Produkten wie Lippenstift oder Puder und häufig in Deodorants werden Aluminiumsalze eingesetzt. In hohen Dosen ist Aluminium toxisch, es kann Nervenzellen und Organe schädigen. 2014 hatte das BfR in seiner gesundheitlichen Risikobewertung zu aluminiumhaltigen Antitranspiranzien vor diesen gewarnt. Aufgrund neuer Daten hält das SCCS 2019 aluminiumhaltige Produkte, darunter Lippenstift, innerhalb bestimmter Konzentrationsobergrenzen jedoch für ungefährlich.
Die Elemente Arsen, Antimon, Blei, Quecksilber und Cadmium können aus der Umwelt und bei der Herstellung über die verwendeten Rohstoffe in Make-up-Produkte gelangen, sind dort allerdings verboten. Nur kleine, gesundheitlich unbedenkliche Mengen sind erlaubt, sofern ihre Anwesenheit technisch nicht zu vermeiden ist. Für die Ausgabe 08/2021 hat Stiftung Warentest von 14 getesteten Mascaras in zwei, darunter ein zertifiziertes Naturkosmetikprodukt, Arsen (und in zwei anderen Naphthalin) nachgewiesen. Ein Gesundheitsrisiko bestehe für die Anwender jedoch nicht, so Stiftung Warentest.
Das Internetportal Safety Gate der EU veröffentlicht aktuelle Warnungen auch zu Make-up-Produkten.