Kurzer Refresher zum Sonnenschutz |
Welcher Sonnenschutz eignet sich für Kinder? Vor allem bei kleinen Kindern mit ihrer noch dünnen Haut ist damit zu rechnen, dass die chemischen Filtersubstanzen in den Organismus aufgenommen werden. Die Studienlage zu möglichen (Langzeit-)Schädigungen ist als (noch) nicht zufriedenstellend oder gar ausreichend einzustufen. Dies gilt in besonderem Maße für Kinder.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat 2024 festgestellt, dass eine gesundheitliche Beeinträchtigung beziehungsweise eine Begünstigung von Hautkrebs durch Sonnenschutzmittel, die in der Europäischen Union erhältlich sind, nicht zu erwarten sei. Der fortpflanzungsgefährdende Weichmacher Mono-n-hexylphthalat (MnHexP, Inhaltsstoff in Kosmetika verboten!) könne höchstens als Verunreinigung in zu vernachlässigender Menge in solche Produkte gelangen. Die Gefahr, sich ungeschützt der Sonne auszusetzen, ist gewiss deutlich größer als eine durch Sonnencremes möglicherweise induzierte.
Bei Kindern und auch bei Personen, die zu allergischen Hautreaktion neigen oder eine besonders empfindliche Haut haben, sollten besser mineralische Reflektoren eingesetzt werden, raten Kinder -und Jugendärzte genauso wie Dermatologen. Dennoch: Gerade bei Kindern sollte die Alternative durch textilen Sonnenschutz immer vorrangig in Betracht gezogen werden. Und Säuglinge sind ohnehin vor direkter Sonnenstrahlung zu schützen.
Was ist Kindern mit Neurodermitis zu raten? Hier gilt der Grundsatz »meiden – kleiden – cremen« noch ausgeprägter. Dies gilt ganz besonders für die Körperteile, die aufgrund von Entzündungszeichen eine ohnehin geschwächte Sonnen-Abwehrfähigkeit aufweisen. Auch reagiert die Haut bei Neurodermitis besonders häufig auf Creme-Bestandteile. Probieren geht über Studieren. Auch kann unter physikalischen Cremes das Neurodermitis-verstärkende Schwitzen vermehrt einsetzen.