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Kurzsichtigkeit bei Kindern gezielt behandeln und vorbeugen

Kurzsichtigkeit betrifft immer mehr Kinder und Jugendliche. Warum der Augapfel wächst, welche Maßnahmen eine Verschlechterung bremsen können und wie Eltern vorbeugen können.
Carina Steyer
19.08.2025  08:00 Uhr

Auslöser verstehen

Zuverlässig stoppen lässt sich eine fortschreitende Kurzsichtigkeit mit den zurzeit zur Verfügung stehenden Maßnahmen nicht. Auch die Zeit des Einschreitens ist begrenzt. Die Entwicklung des Augapfels ist mit etwa 17 Jahren abgeschlossen. Dioptrienwerte, die bis zu diesem Zeitpunkt erreicht wurden, sind nicht mehr zu verändern.

Wissenschaftler sind daher daran interessiert, die entscheidenden Auslöser für das Entstehen einer Kurzsichtigkeit zu verstehen. Bekannt ist, dass Kurzsichtigkeit zum einen genetisch bedingt ist. Kinder, bei denen beide Eltern kurzsichtig sind, haben eine Risiko von 50 Prozent, ebenfalls kurzsichtig zu werden. Eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Kurzsichtigkeit scheint auch die Netzhaut selbst zu spielen. Diese sendet im normalsichtigen Auge ein wachstumshemmendes Signal, wenn das Augapfel-Wachstum zu stark fortschreitet, wie Professor Dr. Frank Schaeffel vom Forschungsinstitut für Augenheilkunde an der Universität Tübingen in einer Presseaussendung der DOG erklärte. Im kurzsichtigen Auge falle dieses Signal zu schwach aus. Warum und wann der Wachstumsregelkreis aus dem Tritt gerät, ist derzeit unklar. 

So kann man vorbeugen

Eine weitere entscheidende Rolle spielen Umweltfaktoren – allen voran das Sonnenlicht, dessen Einfluss vor allem im asiatischen Raum umfangreich untersucht wurde. Heute steht fest: Das Risiko für die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit nimmt mit zunehmender Sonnenlicht-Exposition ab. Aktivitäten und Aufenthalte im Freien werden deshalb allen Kindern und Jugendlichen im Wachstumsalter als Präventivmaßnahme empfohlen.

Nach Angaben der DOG lässt sich das Risiko für die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit mit zwei Stunden Aufenthalt im Freien pro Tag halbieren. Aber auch ein kurzer Spaziergang hat bereits eine vorbeugende Wirkung. So konnte eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigen, dass bereits nach 15 Minuten im Freien ein vorbeugender Effekt einsetzt. Wichtig ist nur, dass diese Zeit am Stück erfolgt und nicht durch kurzes Hineingehen in Gebäude oder Verkehrsmittel unterbrochen wird. Zudem konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass für einen messbaren Effekt schon Sonnenlichtstärken ausreichen, die an einem bedeckten Wintertag erreicht werden.

Gut belegt ist, dass häufiges Fokussieren der Augen auf Smartphones und Tablets, aber auch auf Bücher oder Zeitschriften, die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit fördert. Wie beim Sonnenlicht gibt es inzwischen gute zeitliche Vorgaben, an denen Eltern sich orientieren können. In einer Metaanalyse mit 45 Studien mit mehr als 300.000 Teilnehmern, die im Fachmagazin »JAMA Network Open« veröffentlicht wurde, gilt eine Stunde Handy- oder Computerzeit pro Tag als unbedenklich. Jede weitere Stunde erhöht das Risiko für eine Kurzsichtigkeit um etwa 21 Prozent. Kinder, die vier oder mehr Stunden vor dem Bildschirm verbringen, haben ein doppelt so hohes Risiko, kurzsichtig zu werden, wie Gleichaltrige mit niedrigerem Medienkonsum. Das gilt auch für Kleinkinder zwischen zwei und sechs Jahren, die noch vor der starken Wachstumsphase ihrer Augen stehen.

Die DOG empfiehlt, dass alle Naharbeiten nach einer halben Stunde unterbrochen werden sollten. In der Pause sollte der Blick möglichst oft in die Ferne schweifen. Zudem ist ein guter Leseabstand von rund 30 cm wichtig. Für Schulkinder gibt es zudem einen weiteren Tipp: Der optimale Platz für den Schreibtisch im Kinderzimmer ist vor dem Fenster. So ist die Arbeitsfläche möglichst hell beleuchtet.

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