Lektine in Hülsenfrüchten können gesundheitsschädlich sein |
Katja Egermeier |
29.01.2024 16:00 Uhr |
Gemüse wird häufig nur schonen gegart – damit es knackig bleibt und weniger Vitamine verloren gehen. Bei Hülsenfrüchten sei diese Zubereitungsart jedoch falsch, warnt das BfR. Das sei auch der Hauptgrund für unerwünschte Wirkungen. »Bei Hülsenfrüchten wie Bohnen, Kichererbsen oder Linsen sollte bei der Zubereitung jedoch unbedingt auf eine ausreichende Erhitzung und Garzeit geachtet werden.«
Beispiel grüne Gartenbohne: Diese enthält in Samen und Hülsen das Lektin Phasin. Schon nach dem Verzehr weniger roher Samen träten häufig Bauchschmerzen und Übelkeit auf, so das BfR. Das könne bis zu blutigen Durchfällen, Fieber und Blutdruckabfall führen. Ob Symptome auftreten und wie stark diese ausgeprägt sind, sei individuell sehr unterschiedlich. Wenn, dann begännen diese jedoch meist zwei bis drei Stunden nach dem Verzehr der rohen Bohnen. Besonders gefährdet seien Kinder aufgrund ihres geringen Körpergewichts. Hier genügen der Verbraucherzentrale Bayern zufolge bereits fünf bis sechs rohe Bohnen aus, um Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall hervorzurufen. Bei einem Verzehr großer Mengen seien sogar tödliche Vergiftungen nicht auszuschließen.
Auf Hülsenfrüchte ganz zu verzichten ist dem BfR zufolge dennoch keine Option, denn ausreichend gegarte Hülsenfrüchte liefern zahlreiche wertvolle Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe.
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