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Zu Tode atmen

Luftschadstoffe als Atemräuber

Ozon, CO2, Feinstaub, Stickoxide: Viele denken zunächst an den Klimawandel oder entfernte Metropolstädte. Doch auch hierzulande sind Feinstaub und NO2 ein Problem und verantworten etwa 70.000 vorzeitige Todesfälle in nur einem Jahr.
Anna Carolin Antropov
18.03.2021  16:00 Uhr

Winzige Partikel

Feinstaub steht dem in nichts nach. Als solcher werden Partikel unterschiedlicher Größe und Zusammensetzung verschiedener Chemikalien bezeichnet, die zunächst einige Zeit in der Luft schweben. Er entsteht bei Emissionen von Autos, Heizungen, Kraftwerken, aber auch durch Landwirtschaft, Brems- und Reifenabrieb sowie Bodenerosion. Feinstaub ist also in erster Linie menschengemacht.

An der Oberfläche können weitere Schadstoffe adsorbiert sein. Je nach aerodynamischem Durchmesser werden sie in unterschiedliche Fraktionen unterteilt: PM10 (particulate matter = Schwebestaub) weist einen Durchmesser von maximal 10 µm auf und erreicht die Nasenhöhle, PM2,5 mit einem Durchmesser bis zu 2,5 µm gelangt in die Bronchien und Lungenbläschen. Ultrafeine Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 0,1 µm können sogar bis in den Blutkreislauf gelangen. Sie sind bisher jedoch nur unzureichend untersucht, schwer zu messen und gesetzlich daher nicht reguliert. Je nach Größe und Eindringtiefe variieren ihre gesundheitlichen Folgen. Sie reichen von lokalen Reizungen über Entzündungen bis hin zur Plaquebildung und damit einer Erhöhung des Risikos für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Entzündliche Prozesse

Da wir Luftschadstoffe einatmen, überrascht es kaum, dass sie die Sterblichkeit und Häufigkeit von Atemwegserkrankungen hochschrauben. Ihre Exposition kann die Lungenfunktion vermindern und bestehende Krankheiten wie COPD und Asthma verschlechtern. Auch Lungenentzündungen oder Bronchitiden nehmen zu und das Risiko für Lungenkrebs steigt.

Obwohl Luftschadstoffe zunächst in die Lunge gelangen, sind die Schäden keinesfalls auf diese begrenzt. Sowohl Partikel als auch entzündliche Botenstoffe können in den Kreislauf übertreten, sodass die Entzündung auf den gesamten Organismus übergreifen und dort einen bunten Strauß an potenziellen Folgen auslösen kann. So stören entzündliche Prozesse beispielsweise die Endothelfunktion, sodass sich leichter Thromben bilden oder Atherosklerose fortschreiten kann.

Bei langfristiger Belastung scheint auch das Risiko für Diabetes mellitus anzusteigen. Einige Forscher vermuten unter anderem, dass Muskeln durch Feinstaub weniger Glucose aufnehmen und der Glucosetransport in der Leber sowie der Fettstoffwechsel gestört werden.

Manche Schadstoffe lösen aber auch direkt im Atemtrakt vegetative Reflexe aus und tragen so zu Herzrhythmusstörungen bei. Insgesamt konnten Zusammenhänge zwischen der Schadstoffexposition und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und ihrer Sterblichkeit dokumentiert werden. Auch das Gehirn scheint vor den Folgen nicht gefeit zu sein. So weisen Studien bei erhöhter Schadstoffbelastung auf einen Zusammenhang mit Demenz und kognitiven Beeinträchtigungen hin. Selbst der Embryo im Mutterleib wird negativ beeinflusst. Zwar ist die Datenlage sehr unterschiedlich, doch es wurden ein geringeres Geburtsgewicht, mehr Schwangerschaftskomplikationen wie Bluthochdruck und Präeklampsie sowie eine gestörte Plazentafunktion dokumentiert. 

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