Lungenkrebs-Früherkennung kommt |
Bei einer CT werden Röntgenstrahlen genutzt, um dreidimensionale Schnittbilder des Körperinneren zu erzeugen. / © Getty Images/Artemenko_Daria
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat beschlossen, dass die Untersuchung mittels einer Niedrigdosis-Computertomographie (CT) künftig von der Krankenkasse übernommen wird, wie eine Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa bestätigte. Die Untersuchung kann alle zwölf Monate wahrgenommen werden. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Das Angebot richtet sich an starke Raucherinnen und Raucher im Alter von 50 bis 75 Jahren. Es geht nur um Zigaretten, nicht um andere Tabakprodukte. Die Personen müssen mindestens 25 Jahre ohne lange Unterbrechung geraucht haben und mindestens 15 Packungsjahre haben. Die Packungsjahre errechnet man, indem man die Zahl der pro Tag gerauchten Zigarettenpackungen mit der Zahl der Raucherjahre multipliziert.
»Auch Ex-Raucher können an den Untersuchen teilnehmen, sofern sie nicht länger als zehn Jahre abstinent waren«, erklärt Stefan Sauerland vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Auf der Website www.gesundheitsinformation.de gibt das IQWiG ausführliche Hinweise.
»Es gibt schätzungsweise 2 Millionen Menschen in Deutschland, auf die diese Kriterien zutreffen«, sagt Sauerland. Bislang konnten Raucherinnen und Raucher nur eine CT machen, wenn sie Symptome hatten, zum Beispiel Bluthusten.
Je früher Krebs entdeckt wird, desto höher sind die Chancen auf Heilung und desto niedriger die Zahl der Todesfälle. Durch die Niedrigdosis-CT kann Lungenkrebs nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) mit hoher Sicherheit erkannt werden, bevor Krankheitszeichen auftreten.
»Wir wissen aus Studien, dass man durch die Früherkennung 20 Prozent der Krebstodesfälle in dieser Zielgruppe vermeiden könnte«, sagt Sauerland. Wenn alle zur Früherkennung gehen würden, könnten dem Arzt zufolge in Deutschland bis zu 1000 Krebstodesfälle pro Jahr verhindert werden.
Ohne eine Früherkennung wird Lungenkrebs nach Angaben des Universitätsprofessors in drei Viertel der Fälle erst in einem fortgeschrittenem Stadium festgestellt. Die Prognose ist dann in der Regel schlecht. »In den folgenden fünf Jahren sterben rund 80 Prozent dieser Menschen.«