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Regeln zur Anwendung

Magensaftresistente Arzneiformen

Magensaftresistente Arzneiformen dienen entweder dem Magenschutz des Patienten oder dem Schutz des Wirkstoffs. Einige Regeln sind bei der Anwendung wichtig, damit diese Medikamente ihren Zweck erfüllen können.
AutorKontaktIngrid Ewering
Datum 14.02.2022  09:00 Uhr

Nach Bedarf verfügbar

Protonenpumpeninhibitoren (PPI) wie Omeprazol, Pantoprazol und Esomeprazol sorgen dafür, dass weniger Salzsäure in das Mageninnere befördert wird. So helfen sie recht rasch und zuverlässig bei Sodbrennen und bei Entzündungen der Speiseröhre durch Aufstoßen des Mageninhalts (Refluxösophagitis). Auch kann ein bereits vorhandenes Magengeschwür zügiger abheilen. Manche PPI sind auch in Kombination mit Antibiotika zur Behandlung von Helicobacter pylori-Infektionen zugelassen. Außerdem sind sie noch indiziert bei einer länger andauernden Therapie mit nicht steroidalen Antirheumatika.

Die Verträglichkeit der Prazole ist erklärbar über die bedarfsgerechte Bioverfügbarkeit. Nach Applikation der magensaftresistenten Medikamente gelangt das Prazol über den Dünndarm in die Blutbahn. Es wirkt nicht wie die Antacida im Lumen des Magens, sondern wird über den Dünndarm resorbiert. Das Blut transportiert die »Vorläufersubstanz« zu den Belegzellen des Magens, und dort entsteht aus dem Prodrug die aktive Form. Je niedriger der pH-Wert dort ist, desto mehr aktive Substanz wird gebildet. Wird das Medikament jedoch zerkaut oder gemörsert, tritt es im Magen in Wechselwirkung mit der Salzsäure und wird zu früh aktiviert.

Aber: Die Galenik des Medikaments bedingt, ob die magensaftresistente Kapsel entleert werden darf oder die magensaftresistente Tablette sogar suspendierbar ist. Beides ist nur möglich, wenn magensaftresistente Pellets verarbeitet werden. Es gibt zum Beispiel Tabletten, die circa 1000 säurestabile Mikropellets mit einem Durchmesser von nur 0,5 mm enthalten. Diese kugelrunden »Minibällchen« bestehen aus einem Zuckerkern, auf den der Säureblocker Omeprazol aufgezogen ist. Und aufgrund dieser Pellet-Technologie ist die Arzneiform problemlos suspendierbar für die Gabe über eine Magensonde oder bei Schluckproblemen. Dazu wird die Tablette zerbrochen und zum Beispiel in säurehaltigem Fruchtsaft suspendiert. Aber bitte niemals mörsern oder zerdrücken. Bei Applikation über eine Dünndarmsonde ist die Zerstörung der Pellets dagegen erlaubt. Denn die prazolhaltigen Medikamente passieren nicht mehr den sauren Magen, sodass eine unfreiwillige Aktivierung ausbleibt.

Handelsname Wirkstoff Galenik Art der Einnahme
Aspirin® protect Acetylsalicylsäure 100 oder 300 mg Magensaftresistente Tablette Unzerkaut 30 Min. vor der Mahlzeit einnehmen
Diclofenac ratiopharm® Diclofenac-Natrium 50 mg Magensaftresistente Tablette Unzerkaut ein bis zwei Stunden vor der Mahlzeit auf nüchternen Magen einnehmen
Sinolpan® 100 mg, Sinolpan® forte 200 mg, Sinolpan® forte 200 mg Cineol gewonnen aus Eukalyptusöl Magensaftresistente Weichkapsel Unzerkaut mit einem Glas Trinkwasser (200 ml) 30 Min. vor dem Essen einnehmen
GeloMyrthol® 120 mg Wirkstoff, GeloMyrthol® forte 300 mg Wirkstoff Ätherische Öle Magensaftresistente Weichkapsel Halbe Stunde vor dem Essen mit kalter Flüssigkeit einnehmen
Bisacodyl® Abführdragees Bisacodyl Magensaftresistente Tablette Mit einem Glas Wasser 30 Min. abends oder morgens vor der Mahlzeit einnehmen
Mutaflor® Escherichia coli Magensaftresistente Hartkapsel Im Kühlschrank lagern! Zum Essen einnehmen, möglichst zum Frühstück
Tabelle 1: Magensaftresistente Medikamente
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