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Prophylaxe an erster Stelle

Malaria kennt kein Halten

Der Kampf gegen Malaria gleicht dem des Don Quichotte gegen die Windmühlenflügel. Mal ist die Forschung einen Schritt voraus, mal überholt die Krankheit wieder. In den letzten Jahren stiegen die Erkrankungszahlen weltweit wieder an, nachdem sie seit 2010 kontinuierlich gesunken waren. So ist die Malaria tropica immer noch die häufigste Infektionskrankheit und betrifft jährlich rund 228 Millionen Menschen, von denen mehr als 400.000 sterben.
Edith Schettler
03.07.2020  16:00 Uhr

Komplexe Reifung

Im Darm der Mücken findet die geschlechtliche Vermehrung der Plasmodien statt. Zwei Keimzellen, Mikro- und Makrogameten, verschmelzen zu einer Zygote. Sie nistet sich in der Darmwand ein und wächst zu einer Oozyste heran. In dieser bilden sich mehrere Hundert einkernige Sporozoiten, die nach ihrer Freisetzung in den Speichel der Mücke wandern. Sticht nun eine weibliche Mücke einen Menschen, gelangen die Sporozoiten mit dem Blut zur Leber. Dort reifen sie zu mehrkernigen Schizonten heran, die nach und nach Tochterzellen, die einkernigen Merozoiten, ins Blut abgeben. Ein Teil der Merozoiten bleibt bei P. vivax und P. ovale in der Leber im Ruhezustand zurück und verbirgt sich dort vor dem Immunsystem. Die Merozoiten im Blut dringen in die Erythrozyten ein und entwickeln sich dort zu Schizonten, die wieder Tochterzellen abspalten. Diese ernähren sich vom Inhalt der roten Blutzellen und bringen sie zum Platzen. Die nun freiwerdenden Merozoiten suchen wieder die nächsten Erythrozyten heim, in denen der Zyklus von neuem beginnt. Nach kurzer Zeit laufen diese Zyklen in allen befallenen Erythrozyten synchron ab. Ihr gleichzeitiger Untergang und die damit verbundene Freisetzung von Zytokinen führt zu den für die Malaria typischen Fieberschüben. Im Blut indessen verwandeln sich einzelne Merozoiten erneut. Sie bilden die männlichen und die weiblichen Gametozyten, die darauf warten, beim Stich einer Mücke in deren Darm zu gelangen, wo sie zu den Gameten heranreifen.

Viele Gesichter

Entsprechend der Art des Erregers tritt die Malaria in verschiedenen Formen auf. Die am weitesten verbreitete und auch die gefährlichste ist die Malaria tropica. Sie wird von P. falciparum verursacht und macht weltweit etwa 80 Prozent aller Malariafälle aus. In rund 100 tropischen und subtropischen Ländern aller Kontinente, mit Ausnahme von Australien, ist sie endemisch. Die meisten nach Deutschland importierten Fälle stammen aus Westafrika und Kenia. Indien und Pakistan sind die wichtigsten Endemiegebiete außerhalb Afrikas.

Nach einem infektiösen Stich dauert es ein bis zwei Wochen, bis der Patient die ersten Symptome verspürt. Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und allgemeines Krankheitsgefühl treten zunächst als unspezifische Symptome auf. Häufig Leidet der Betroffene auch unter Magenbeschwerden und Durchfällen. Das Fieber muss nicht periodisch wechseln und kann sogar ganz fehlen. Wegen der Vielzahl der möglichen Symptome sprechen Mediziner vom Clown unter den Tropenkrankheiten. Innerhalb der ersten sieben bis acht Tage muss die Therapie beginnen, sonst ist der Ausgang oft tödlich. Vor allem bei Reiserückkehrern aus Malariagebieten wird die Diagnose mitunter zu spät gestellt, wenn der Arzt nicht über den Aufenthalt informiert ist.

P. vivax und P. ovale verursachen die Malaria tertiana, das Dreitagefieber. Ihre Entwicklungszeit im Menschen beträgt 48 Stunden, der Patient leidet demzufolge alle 48 Stunden an einem Fieberschub. Die in der Leber überdauernden Merozoiten können noch nach Jahren aktiv werden und die Krankheit immer wieder aufflammen lassen.

Erreger des Viertagefiebers, der Malaria quartana, ist P. malariae. Typisch für diese Form sind die lange Inkubationszeit von bis zu 41 Tagen, der Viertagerhythmus des Fiebers und späte Rezidive, die noch nach 50 Jahren auftreten können. Die Plasmodium-knowlesi-Malaria ist nur in Südostasien verbreitet und durch tägliche Fieberschübe gekennzeichnet. Die Patienten erleiden wegen der hohen Verluste an Erythrozyten eine Anämie und Sauerstoffmangel an allen Organen bis hin zum Organversagen. Sehr häufig sind das Nervensystem und die Nieren betroffen.

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