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Prophylaxe an erster Stelle

Malaria kennt kein Halten

Der Kampf gegen Malaria gleicht dem des Don Quichotte gegen die Windmühlenflügel. Mal ist die Forschung einen Schritt voraus, mal überholt die Krankheit wieder. In den letzten Jahren stiegen die Erkrankungszahlen weltweit wieder an, nachdem sie seit 2010 kontinuierlich gesunken waren. So ist die Malaria tropica immer noch die häufigste Infektionskrankheit und betrifft jährlich rund 228 Millionen Menschen, von denen mehr als 400.000 sterben.
Edith Schettler
03.07.2020  16:00 Uhr

Vorbeugen unerlässlich

Reisende in Endemiegebiete sollten sich unbedingt rechtzeitig über das Malariarisiko und geeignete Mittel zur Prophylaxe und Standby-Therapie beraten lassen. Auch Apothekenteams können eine reise- und tropenmedizinische Qualifikation erwerben und diese Leistungen anbieten.

Die wichtigste prophylaktische Maßnahme ist der Schutz vor den Stichen der nachtaktiven Anopheles-Mücken. Klimaanlagen und Fliegengitter machen Räume mückensicher, ein möglichst mit Insektiziden imprägniertes Moskitonetz schafft zusätzliche Sicherheit. Reisende sollten beim Aufenthalt im Freien helle Kleidung wählen, die so viel wie möglich Haut bedeckt. Auch diese können sie mit Insektiziden imprägnieren (beispielsweise Nobite® Kleidung). Repellents schützen die unbedeckte Haut und müssen in entsprechenden Abständen erneut aufgetragen werden. Geeignet sind DEET (N,N-Diethyl-m-toluamid) in einer Konzentration zwischen 20 und 50 Prozent (wie Anti Brumm® forte) und Icaridin (in Autan® tropcial). Mit dem Wirkstoff Permethrin (zum Beispiel Nobite® Verdünner) können Moskitonetze imprägniert werden.

Auch die Chemoprophylaxe bietet keinen absoluten Schutz, kann aber in Hochrisikogebieten das Infektionsrisiko erheblich senken. Für die afrikanischen Länder südlich der Sahara und einige wenige Gebiete Ozeaniens, Asiens und Lateinamerikas empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Globale Gesundheit (DTG) grundsätzlich eine regelmäßige Chemoprophylaxe. Für die anderen Endemiegebiete hängt die Notwendigkeit von der Dauer des Aufenthaltes, der Reisezeit und dem Reisestil ab. Arzneistoffe sind Atovaquon/Proguanil (beispielsweise Malarone®), Doxycyclin (in Deutschland off label) und Mefloquin (wie Lariam®, in Deutschland nur als Import verfügbar). Ihr Einsatz erfolgt unter Beachtung der lokalen Resistenzsituation und der individuellen Gegebenheiten. So eignet sich zum Beispiel Mefloquin für Taucher nicht, da es die Orientierung beeinträchtigen kann, ist aber das einzige für Schwangere zugelassene Arzneimittel.

In Gebieten mit geringerem Risiko kann der Reisende Medikamente zur Standby-Therapie mitführen, wenn die medizinische Versorgung vor Ort nicht ausreicht. Für diesen Fall sind die Arzneistoffe Atovaquon/Proguanil, Mefloquin, und Artemether/Lumefantrin (Riamet®) zugelassen. Artenimol/Piperaquin (Eurartesim®) steht zusätzlich zur Therapie der Malaria zur Verfügung.

Die DTG warnt ausdrücklich vor Malaria-Schnelltests. Ein negatives Ergebnis schließt eine Malaria nicht aus, es kann durch Anwendungsfehler oder genetische Besonderheiten der Plasmodien in bestimmten Regionen entstehen. Der Reisende wähnt sich so in falscher Sicherheit und versäumt es, sich rechtzeitig in medizinische Behandlung zu begeben.

Zur Immunisierung der einheimischen Bevölkerung ist seit kurzem der Impfstoff Mosquirix® zugelassen. Er enthält ein Oberflächenprotein aus P. falciparum und erfordert die viermalige Gabe für einen Impfschutz, der jedoch nur zu 40 Prozent wirksam ist. Bis zum Jahr 2022 soll ein Pilotversuch in Malawi, Ghana und Kenia das Impfschema optimieren und die Langzeitwirkung klären. Für die Impfung von Touristen ist Mosquirix® nicht zugelassen.

An einem Impfstoff mit vollständig lebensfähigen, nicht abgeschwächten Erregern forscht derzeit die Eberhard-Karls-Universität Tübingen.

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