Medikamente gegen Covid-19 |
Acht Medikamente zur Therapie von Covid-19 befinden sich bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA in verschiedenen Stufen des Zulassungsverfahrens – darunter Antikörper, die in Deutschland bereits bei milden Krankheitsverläufen im Einsatz sind. In speziellen Fällen wird eine Kombination der monoklonalen Antikörper Casirivimab und Imdevimab (Regn-CoV2) von Regeneron und Roche eingesetzt. Dieses ist das erste Medikament, das die WHO bei Patienten mit milden Symptomen, aber Risikofaktoren für einen schweren Verlauf oder eine Hospitalisierung empfiehlt.
Weitere derzeit untersuchte Antikörper sind die Kombination aus Bamlanivimab und Etesevimab von Eli Lilly, Regdanvimab (Regkirona) von Celltrion, Sotrovimab von GSK/Vir Biotechnology und Tocilizumab (Roactemra) von Roche.
Jüngste Studien mit den langwirksamen Antikörpern Tixagevimab und Cilgavimab (AZD7442, Evusheld) von Astra-Zeneca zeigten: Das Risiko, symptomatisch an Covid-19 zu erkranken, konnte mit der Antikörper-Kombination um 77 Prozent verringert werden. Am 14. Oktober 2021 begann die EMA mit dem Rolling-Review-Verfahren zur Zulassung. Im Gegensatz zu den anderen verfügbaren Antikörpern, die per Infusion gegeben werden, können Tixagevimab und Cilgavimab einmalig intramuskulär gespritzt werden. Zudem ist die Halbwertszeit der Antikörper länger als bei konventionellen Antikörpern.
Jüngst machte auch das Virustatikum Molnupiravir der US-Unternehmen MSD und Ridgeback Schlagzeilen, da eine Notfallzulassung in den USA beantragt wurde. Es wirkt ähnlich wie Remdesivir und ist ebenfalls für SARS-CoV-2-Infizierte mit milden bis moderaten Symptomen konzipiert, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf oder Hospitalisierung haben. Auch in der EU streben die Unternehmen eine Zulassung an. Einer klinischen Studie zufolge reduziert Molnupiravir die Wahrscheinlichkeit für sehr schwere Covid-19-Verläufe. Im Vergleich zur Placebogruppe mussten demnach nur halb so viele Patienten mit milden bis moderaten Symptomen, die das Medikament erhielten, innerhalb von 29 Tagen in das Krankenhaus eingeliefert werden oder starben. Während Remdesivir infundiert werden muss, soll Molnupiravir als Tablette oder Kapsel auf den Markt kommen.
Außerdem untersucht die EMA die immunsupprimierenden Wirkstoffe Anakinra (Kineret) und Baricitinib (Olumiant), die beide schon für andere Krankheiten wie etwa rheumatoide Arthritis zugelassen sind.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.