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Umweltschutz

Medikamente nachhaltig herstellen

Mit rund 465.000 Beschäftigten und mehr als 190 Milliarden Jahresumsatz gehören die Chemie- und Pharmaindustrie in Deutschland zu den wichtigsten Industriesektoren. Die Herstellung von Grundstoffen und Arzneimitteln ist mit einem hohen Verbrauch an Rohstoffen, Lösungsmitteln und Energie sowie einem hohen Abfallaufkommen verbunden. Das bedeutet für die Umwelt eine nicht geringe Belastung.
Edith Schettler
13.04.2022  09:00 Uhr

Etwa 8 Prozent der gefährlichen Abfälle und 12 Prozent der Abwässer entstehen in der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Die Branche verbraucht rund 10 Prozent der gesamten Primärenergie Deutschlands und verursacht 4,2 Prozent der Kohlendioxid-Emissionen – mehr als die oft von der Politik gescholtene Automobilindustrie. Die ECHA (European Chemicals Agency) in Helsinki führt ein Verzeichnis aller Chemikalien, von denen in der Europäischen Union mehr als eine Tonne jährlich produziert oder importiert werden. Zurzeit sind dort mehr als 22.500 Stoffe registriert, rund die Hälfte davon kommt aus deutschen Unternehmen.

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Arzneimittel haben als Produkte zur Erhaltung und Wiedererlangung der Gesundheit einen guten Ruf und gelten als Basis für globalen Wohlstand. Gerade die aktuelle Pandemie unterstreicht ihre Bedeutung für die Gesellschaft, für das Funktionieren der Wirtschaft und die Sicherung des Existenzniveaus. Für Produktionsstandorte in Europa gelten die Anforderungen der Industrieemissions-Richtlinie 2010/75/EU (EU 2010). Die Umweltauflagen für pharmazeutische Hersteller sind hoch und mit teuren Investitionen verbunden. Es ist anzunehmen, dass die Regulierung in der Zukunft weiter zunimmt, beispielsweise hinsichtlich der Kohlendioxid-Emissionen, so dass die Firmen ein eigenes Interesse haben, nachhaltige Strategien zu verfolgen. Tatsächlich ist es bereits heute so, dass die Hersteller hierzulande nur für rund zwei Prozent des Eintrages an Arzneimitteln in das Abwasser verantwortlich sind, der Rest kommt von Kliniken, Patienten und aus der Tierhaltung. Allerdings gilt es bei dieser Rechnung zu bedenken, dass die Mehrzahl der in Deutschland verwendeten Arzneistoffe gar nicht in Europa produziert wird.

Die Produktion vieler Wirkstoffe liegt in der Hand einiger weniger Hersteller in Asien, was sich in den Apotheken seit geraumer Zeit anhand von Lieferengpässen deutlich bemerkbar macht. Bereits Ende der 1980er-Jahre verlegten viele Pharmakonzerne ihre Produktion nach China, wo staatlich subventionierte Produktionsstätten entstanden. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung Chinas und der Verteuerung der Produktion wichen die Konzerne auf weitere asiatische Länder aus, auch um dem Preisdruck auf dem deutschen Markt mit der Einführung der Rabattverträge der gesetzlichen Krankenkassen entgegenzuwirken. Natürlich gelten auch in Asien die gleichen Qualitätskriterien für das Produkt wie in Europa, allerdings ist es sehr viel schwieriger, diese zu kontrollieren. Das gleiche gilt für den Herstellungsprozess selbst, wobei das öffentliche Bewusstsein für Umweltstandards vor Ort sehr viel weniger ausgeprägt ist als in Europa. Kontrolleure aus der EU haben keine gesetzliche Handhabe, Umweltaspekte in ihre Qualitätskontrollen zu integrieren.

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