Medikationsfehlern mit Beratung gegensteuern |
Bei ähnlich klingenden Namen (Soundalikes) oder ähnlich aussehenden Verpackungen (Lookalikes) steigt die Verwechslungsgefahr deutlich an. Das gilt nicht nur für Patienten, sondern auch bei der Verordnung, Abgabe und Anwendung in Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Um Verwechslungen vorzubeugen, kann das BfArM mit Zulassungsinhabern und Meldenden Lösungen erarbeiten, zum Beispiel den Präparatenamen abwandeln oder durch Zusätze ergänzen. Bei Verpackungen steigt die Verwechslungsgefahr an, wenn etwa ein Hersteller ein Medikament in unterschiedlichen Dosierungen anbietet, die Mengenangaben aber nicht deutlich genug auf der Verpackung gekennzeichnet sind. Auch Tabletten ähnlicher Größe und Farbe lassen sich schnell verwechseln.
Nehmen Patientinnen oder Patienten mehrere Medikamente ein, resultieren daraus häufig Wechselwirkungen. Gleiches gilt für Nahrungsergänzungsmittel, pflanzliche Mittel, Vitamin- oder Mineralstoffpräparate sowie Nahrungsmittel und Alkohol. Grapefruitsaft etwa interagiert mit vielen Wirkstoffen. Weitere Lebensmittel, die mit einigen Medikamenten in Wechselwirkung treten können, sind calciumreiche oder gerbstoffhaltige Lebensmittel.
Um eine falsche Anwendung, Lagerung oder die Gefahr möglicher Wechselwirkungen zu vermeiden, ist es immer wichtig, bei der Abgabe der Medikamente das Gespräch zu suchen und auf mögliche Risiken hinzuweisen. Es geht im Prinzip darum, die Gesundheitskompetenz der Patienten zu stärken, deren Fähigkeit, Informationen, die mit der Gesundheit zu tun haben, zu verstehen und beurteilen zu können und letztlich danach zu handeln. Dies kann gelingen, wenn PTA Kundinnen und Kunden möglichst gut, mit einfachen und leicht verständlichen Informationen beraten.
Ein Medikationsplan oder eine Medikationsanalyse helfen, den Überblick zu behalten und die Gefahr möglicher Wechselwirkungen zu erkennen. Eine weitere sehr wirksame Methode, um etwa die Therapie mit Inhalativa sicherer zu machen, ist die pharmazeutische Dienstleistung »Erweiterte Einweisung in die korrekte Arzneimittelanwendung mit Üben der Inhalationstechnik«. PTA können mit Erwachsenen und Kindern ab sechs Jahren üben, wie ein Device für ein inhalatives Arzneimittel korrekt genutzt wird.