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Ein Jahr Cannabislegalisierung

Mehr Konsum, weniger Schutz

Seit rund einem Jahr dürfen Erwachsene ab 18 Jahren in Deutschland Cannabis zu Genusszwecken legal konsumieren. Im Herbst ist eine erste Evaluierung des Gesetzes geplant. Während Ärzteschaft und Polizei die Freigabe heftig kritisieren, spricht sich die Gesamtbevölkerung in Umfragen mit knapper Mehrheit allerdings dafür aus – trotz Gesundheitsrisiken.
Barbara Erbe
02.06.2025  08:30 Uhr

Am deutlichsten fordert die Bundesärztekammer eine Rücknahme des Gesetzes und die Wiedereingliederung von Cannabis in das Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Präsident Dr. Klaus Reinhardt zog zum Jahrestag der Teillegalisierung eine verheerende Bilanz: »Während der Konsum erleichtert wurde, bleiben Gesundheits- und Jugendschutz, die Eindämmung des Schwarzmarktes sowie präventive Maßnahmen auf der Strecke.« Durch die Freigabe sei eine Droge verharmlost worden, die nachgewiesenermaßen abhängig mache und zu schweren Entwicklungsschäden führen könne – insbesondere und gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Professor Dr. Rainer Thomasius schildert gegenüber PTA-Forum, wie sich die Situation am Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), dessen ärztlicher Leiter er ist, innerhalb des vergangenen Jahres verändert habe. »Die Jugendlichen konsumieren deutlich häufiger als früher, und auch größere Mengen. Sie erzählen uns, wie viel leichter es für sie geworden ist, an Cannabis zu kommen.« Ein riesiges Problem stelle auch der Online-Markt für Medizinalcannabis dar. »Da gibt es viele Websites, bei denen man nur kurz angeben muss, dass man beispielsweise häufig unter Kopfschmerzen leidet, und schon bekommt man ein Privatrezept für Medizinalcannabis.«

Dass der Markt für Medizinalcannabis nunmehr mit dem Schwarzmarkt konkurriere, senke die Gewinnmargen der Dealer und treibe sie dazu, ihren oft jugendlichen Kunden härtere Drogen anzubieten, erläutert Thomasius. »Sie erzählen uns dann, dass sie, wenn sie in die Nähe des Hamburger Hauptbahnhofs gehen, von den dortigen Dealern so lange umsonst mit Heroin versorgt werden, bis sie süchtig sind.« Aus diesem Grund sei unter den rund 1600 Jugendlichen, die das UKE jährlich behandelt, die Zahl der Heroinsüchtigen immens angestiegen. »Wir werden von dieser Entwicklung nahezu überrannt und können das kaum noch auffangen.«

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