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Kleinste Kunststoffpartikel

Mikroplastik schadet Mensch und Natur

Mittlerweile tummeln sich kleinste Plastikpartikel überall auf der Welt: im Meer, in den Böden und sogar in uns Menschen. Das ist nicht nur ein Umweltproblem, sondern kann auch die Gesundheit gefährden.
Anna Carolin Antropov
25.01.2022  12:00 Uhr

Plastikreduktion ist A und O

»Mikroplastik emittiert aus vielen Plastikprodukten, die in der Umwelt sind«, fasst Korduan zusammen. Ist es erst einmal in der Umwelt, können wir es kaum zurückholen. Im Sinne des Vorsorgeprinzips muss daher dringend der Eintrag von Kunststoffen in die Natur sowie den menschlichen Körper reduziert werden. Die Politik ist angehalten, Verpackungsmüll beispielsweise durch das Angebot von Mehrweg-Behältern im To-go-Bereich zu reduzieren sowie das Recycling zu fördern. Bestimmte Wegwerf-Produkte wie Strohhalme aus Plastik sind seit diesem Jahr verboten. Durch eine Änderung des Verpackungsgesetzes dürfen seit Januar 2022 im Handel auch keine Plastiktüten mehr ausgegeben werden.

Um Mikroplastik in Kosmetika zu verringern, hat das Bundesministerium für Umwelt im Jahr 2015 mit deutschen Kosmetik-Herstellern im sogenannten »Kosmetik-Dialog« den freiwilligen Verzicht auf Mikroplastik mit abrasiver Wirkung bis zum Jahr 2020 vereinbart. Ein umfassendes Verbot wird gerade von der Europäischen Union vorbereitet. Es soll partikuläres Mikroplastik in den nächsten Jahren schrittweise aus Kosmetika, Putzmitteln, Düngern, Medikamenten sowie zur Einstreuung in Kunstrasenplätzen verbannen.

»Die Industrie lobbyiert für lange Übergangsfristen und der Prozess wird und wurde in der Vergangenheit hinausgezögert.«
Janine Korduan, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)

»Allerdings lobbyiert die Industrie für lange Übergangsfristen und der Prozess wird und wurde in der Vergangenheit hinausgezögert«, so Korduan. Sie kritisiert, dass der Gesetzgeber bisher wertvolle Zeit verspielt hat und die Bürger nicht schützt. Dies wäre beispielsweise durch nationale Verbote möglich, während die EU-Prozesse noch andauern. Unklar sei zudem, ob sich Forderungen der Zivilgesellschaft durchsetzen werden, also auch Nanoplastik und lösliches Mikroplastik zukünftig reguliert werden. Denn während die meisten Firmen mittlerweile freiwillig Schleifmittel in Peeling und Zahnpasta durch biologisch abbaubare Alternativen ersetzen, verwenden sie weiterhin gerne Polymere als Bindemittel oder Filmbildner in Kosmetika. Es gibt keine Deklarationspflicht. Verbraucher können also kaum herausfinden, in welcher Menge, Form oder Größe diese enthalten sind. Von Haft- bis Sonnencreme versteckt sich Mikroplastik dabei auch in Apothekenprodukten. Selbst namhafte Hersteller wie Avène, La Roche Posay, Eucerin, Caudalie, Dr. Grandel, Cetaphil, Bioderma, Nuxe, Ladival und viele mehr verzichten bisher nicht in allen Produkten darauf.

Fragen Kunden in der Apotheke gezielt nach mikroplastikfreien Produkten, muss das Kleingedruckte gründlich auf sämtliche Kunststoffe überprüft werden, beispielsweise Polyethylen, Polystyren und Polyacrylat sowie ihre Abkürzungen PE, PS und PA. Auch Polyethylenglykol mit seinen langen Molekülketten, wie zum Beispiel PEG-200, wird kritisch gesehen, da es aufgrund der Größe biologisch nur schwer abbaubar ist. Interessierten stellt BUND die kostenfreie App ToxFox zur Verfügung. Sie überprüft die Inhaltsstoffe bei einem Abscannen des Barcodes zusätzlich auf Mikroplastik und kann damit auch im Apothekenalltag helfen.

Letztlich ist jeder Einzelne gefragt, die eigene Gesundheit wie auch Umwelt durch bestmögliche Reduktion des Eintrags von Mikroplastik in die Umwelt zu schützen und Druck auf die Hersteller auszuüben. Weitere Ideen zur Verringerung des Mikroplastikeintrags in die Umwelt sind, auch mal das Auto stehen zu lassen, auf hochwertige Textilien aus Naturmaterialien zu setzen und bevorzugt unverpackte und plastikfreie Produkte zu kaufen.

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