Mit Brustimplantaten zur Mammographie? |
Katja Egermeier |
31.07.2023 16:00 Uhr |
Brustimplantate sprechen nicht grundsätzlich gegen eine Mammographie. Aber es müssen einige Dinge beachtet werden. / Foto: Adobe Stock/LStockStudio
Generell gilt laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ): Brustimplantate sprechen nicht grundsätzlich gegen eine Mammographie. Diese stellt auch für Frauen mit Brustimplantaten eine wichtige Untersuchungsmethode dar – sowohl zur Brustkrebsfrüherkennung als auch zur Diagnostik.
Brustvergrößerungen, meist durch das Einsetzen von Silikon-Brustprothesen, stellen die häufigste Schönheitsoperation in Deutschland dar. Einer Statistik zufolge sollen im Jahr 2021 fast 67.000 solche Operationen durchgeführt worden sein.
Bei der Untersuchung von Frauen mit Brustimplantaten sind mehr Röntgenaufnahmen erforderlich als üblich. Das bringt auch eine höhere Strahlenbelastung mit sich. / Foto: Getty Images/DouglasOlivares
Die Untersuchung könne in der Regel jedoch nicht genauso durchgeführt werden wie bei Frauen ohne Brustimplantat. »Es gibt Techniken, die auf das Implantat Rücksicht nehmen«, so das DKFZ. Dabei drückt die radiologische Fachkraft das Implantat flach an die Brustwand und spannt zunächst nur das natürliche Brustgewebe zwischen die Plexiglasplatten. Für das Gewebe, das direkt an die Implantate angrenzt, sind zusätzlich normale Aufnahmen notwendig, bei denen das Implantat mit eingespannt wird. Frauen mit Implantaten erhalten daher in der Regel vier statt der zwei üblichen Röntgenaufnahmen – was eine höhere Strahlenbelastung mit einschließt.
Es sei sehr wichtig, vor der Untersuchung auf die Implantate hinzuweisen. Auch die Information, um welche Implantate – gefüllt mit Silikon, Kochsalz oder anderen Füllungen – es sich handelt, helfe den Fachleuten bei der Durchführung der Mammographie. Ebenso das Wissen, an welcher Position die Implantate eingesetzt worden sind: vor oder hinter dem Brustmuskel. Solche Informationen fänden sich häufig in einem sogenannten Implantat-Pass oder den Unterlagen des Eingriffs. Diese sollten möglichst zur Mammographie mitgebracht werden. Doch auch, wenn keine Angaben zu den Brustimplantaten gemacht werden könnten, sei eine Mammographie möglich, beruhigt das DKFZ.
Betroffene Frauen sollten jedoch wissen, dass die Untersuchung selbst unangenehm oder schmerzhaft sein könne, vor allem, wenn etwa das Gewebe um die Implantate stark vernarbt ist oder sich eine Kapselfibrose gebildet hat. Zudem können die Implantate eine Beurteilung der Röntgenaufnahmen erschweren. Dann werden dem DKFZ zufolge unter Umständen zusätzliche Untersuchungen wie Ultraschall oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig.