Mit Depression nahestehender Menschen umgehen |
Juliane Brüggen |
20.12.2023 08:00 Uhr |
Bei Zeichen einer Überlastung sollten sich die Angehörigen professionelle Hilfe suchen, um den richtigen Umgang mit der Situation zu finden. Ein Depressions-Selbsttest – zum Beispiel bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe – kann helfen, den eigenen Zustand einzuschätzen. Erste Anlaufstellen sind die Telefonseelsorge (0800 1110111), die Nummer gegen Kummer für Eltern (0800 1110550) sowie für Kinder und Jugendliche (116 111) und der Terminservice der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (116 117), der ein psychotherapeutisches Erstgespräch vermitteln kann.
Laut Jakob-Pannier ist es außerdem sinnvoll, sich mit der Erkrankung auseinanderzusetzen: »Das Krankheitsbild einer Depression zu verstehen, verringert die Gefahr von Missverständnissen und beiderseitig verletzten Gefühlen. Und auch wenn es schwerfällt, hilft es sehr, sich in Geduld mit der Partnerin, dem Partner oder dem Kind zu üben. Eine Depression verschwindet nicht von einem Tag auf den anderen, sondern in Trippelschritten. Hier ist Durchhaltevermögen gefragt.«
Unterstützung und Trost erhalten Angehörige auch in Selbsthilfegruppen, zum Beispiel zu finden über den Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen oder unter www.nakos.de. Digital vernetzen können sich Betroffene und Angehörige unter diskussionsforum-depression.de. Ein spezielles Angebot für junge Menschen zwischen 14 und 25 Jahren gibt es unter fideo.de.
Haben Sie das Gefühl, dass Sie nicht mehr weiterleben möchten oder denken Sie daran, Ihrem Leben selbst ein Ende zu setzen? Reden hilft und entlastet. Die Telefonseelsorge hat langjährige Erfahrung in der Beratung von Menschen in suizidalen Krisen und bietet Ihnen Hilfe und Beratung rund um die Uhr am Telefon (kostenfrei) sowie online per E-Mail und Chat an. Rufen Sie an unter den Telefonnummern 0800 1110111 und 0800 1110222 oder melden Sie sich unter www.telefonseelsorge.de. Die Beratung erfolgt anonym.