PTA-Forum online
Thermotherapie

Mit Wärme gegen den Schmerz

Millionen Deutsche leiden an chronischen Schmerzen – oft jahrelang ohne nachhaltige Linderung. Während immer mehr Menschen zu Schmerzmitteln greifen, werden einfache, aber wirksame Alternativen wie die Wärmetherapie häufig unterschätzt. Dabei kann die gezielte Anwendung von Wärme eine gut verträgliche, effektive Ergänzung oder sogar Alternative zur medikamentösen Behandlung sein.
Melanie Wellnitz
24.06.2025  12:00 Uhr

Pflaster, Cremes und Salben

Wärmepflaster oder -salben enthalten oft Capsaicin (zum Beispiel ABC Wärme-Pflaster Capsicum Hansaplast med®, Rheumaplast® oder Capsagamma Dolor Creme 0,05 %) oder das synthetische Derivat Nonivamid (wie in ABC Wärme-Pflaster sensitiv Hansaplast med® oder Capsi-Med Wärmepflaster®). Beide Wirkstoffe stimulieren Hitzerezeptoren in der Haut: Es kommt zur Freisetzung der Substanz P, einem Neuropeptid, das zunächst starkes Brennen verursacht. Bei wiederholter Anwendung desensibilisieren die Schmerzfasern und die Vorräte der Substanz P, die unter anderem Schmerzsignale vermittelt, entleeren sich allmählich. Die Schmerzsignale werden nicht mehr weitergeleitet, sodass Schmerzen lang anhaltend gelindert und entzündliche Prozesse gehemmt werden.

Im Unterschied zu Capsaicin reizt das synthetische Nonivamid die Haut weniger stark und eignet sich daher besser für empfindliche Haut. In Kombination mit Nicoboxil (zum Beispiel Finalgon® Wärmecreme Duo) verstärkt sich zusammen mit Nonivamid die hyperämisierende Wirkung, was besonders bei akuten stechenden Schmerzen hilfreich sein kann.

Wärmepflaster und -cremes sollten auf sauberer, trockener und intakter Haut angewendet werden. Augennähe und Schleimhäute sind zu meiden. Zum Schutz vor Hautirritationen sollten beim Auftragen der Cremes und Pflaster Handschuhe getragen werden. Niedrig dosierte Pflaster können zwischen vier und zwölf Stunden auf der Haut verbleiben, danach ist eine Pause von mindestens zwölf Stunden einzuhalten.

Zur Behandlung bestimmter neuropathischer Schmerzen haben sich hochdosierte Wärmepflaster mit 8 Prozent Capsaicin (wie Qutenza®) bewährt. Diese sind verschreibungspflichtig und müssen unter ärztlicher Aufsicht appliziert werden. Studien belegen die Wirksamkeit: Hochdosiertes Capsaicin lindert nicht nur Schmerzen deutlich, sondern kann bei gleichzeitiger Opioidtherapie den täglichen Opioidbedarf senken. Laut der »Praxis Depesche«, einem Fachmagazin für Allgemeinmedizin und Innere Medizin, ist die Wirkung von hochdosiertem Capsaicin vergleichbar mit Pregabalin, das bei peripheren neuropathischen Schmerzen eingesetzt wird. Grundsätzlich sollten Personen mit empfindlicher Haut Wärmeanwendungen mit Vorsicht nutzen, da Nebenwirkungen wie Brennen, tränende Augen oder blasenbildende Hautausschläge auftreten können. Kontraindiziert sind die Produkte bei Personen mit Überempfindlichkeit gegen scharfe Substanzen, Säuglingen, Kleinkindern sowie Schwangeren und Stillenden.

Auch Pflaster mit Eisenpulver (zum Beispiel Thermacare®) sind beliebt. Sie erzeugen durch Luftkontakt eine konstante Tiefenwärme von circa 40°C über mehrere Stunden und werden bei Muskelverspannungen oder chronischen Rückenschmerzen empfohlen. Ein wichtiger Hinweis für die Kunden: Um eine gleichmäßige Wirkstoffverteilung zu gewährleisten und eine vorzeitige Aktivierung durch Luftkontakt zu vermeiden, sollten Wärmepflaster liegend gelagert werden.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa