PTA-Forum online
Wenn die Spucke wegbleibt

Mittel gegen Mundtrockenheit

Ein trockener Mund kann sich zu einer echten Belastung entwickeln. Ursachen für die abnehmende Speichelproduktion gibt es viele. Manchmal lässt sich die zu Grunde liegende Störung beheben, in vielen Fällen müssen sich die Betroffenen mit dem Defizit arrangieren. Verschiedene Maßnahmen können ihnen helfen.
Annette Immel-Sehr
02.07.2020  09:30 Uhr

Vor allem im Alter

Der häufigste Grund für Xerostomie ist schlicht und einfach ein fortgeschrittenes Alter. Denn die Produktion von Speichel nimmt natürlicherweise mit den Lebensjahren ab. Zunächst unbemerkt, werden die Beschwerden und Einschränkungen mit der Zeit immer deutlicher. Fachleute gehen davon aus, dass etwa ein Drittel der in Heimen lebenden älteren Personen betroffen ist.

Als Folge einer Erkrankung tritt Mundtrockenheit im Rahmen des Sjögren-Syndroms auf. Diese Autoimmunkrankheit richtet sich gegen die Zellen der Speichel- und der Tränendrüsen. Daraus resultiert extreme Trockenheit des Mundes und der Augen. Auch die Schleimhäute von Nase, Kehlkopf, Bronchien und Scheide können betroffen sein.

Bei Krebserkrankungen im Mund, Kiefer und Rachenraum muss in der Regel operiert und/oder strahlentherapeutisch behandelt werden. Wenn dabei Speicheldrüsen entfernt oder durch die Strahlung dauerhaft geschädigt wurden, hat dies eine lebenslange Mundtrockenheit zur Folge.

Nicht zuletzt kann auch eine Pharmakotherapie zu einem trockenen Mund führen. Wenn ein Kunde in der Apotheke über einen trockenen Mund klagt, sollten PTA und Apotheker daher unbedingt fragen, ob und welche Medikamente er einnimmt. Mundtrockenheit ist relativ häufig eine unerwünschte Wirkung zum Beispiel von Antidepressiva, Benzodiazepinen, Neuroleptika, Antihistaminika der ersten Generation, Anticholinergika, Beta-2-Sympathomimetika sowie von einigen Krebsmedikamenten.

Besser keine sauren Drops

Die Behandlung der Xerostomie richtet sich nach deren Ursache. Wenn die ungenügende Speichelproduktion durch einen Arzneistoff verursacht wird, sollte nach Möglichkeit auf ein alternatives Medikament ohne diese Nebenwirkung umgestellt werden. Liegt ein Sjögren-Syndrom vor, besteht die Therapie meist in der Gabe von Corticoiden oder Biologika. Angewendet wird auch das direkte Parasympathomimetikum Pilocarpin (Salagen®), das unter anderem die Speichel- und Tränenproduktion stimuliert. Das Medikament ist auch zugelassen, um die Mundtrockenheit zu behandeln, die nach einer Strahlentherapie von Krebserkrankungen im Bereich des Kopfes und des Halses auftritt.

Bei altersbedingter Speichelreduktion stehen einfache Maßnahmen an erster Stelle. Sie haben zwar einzeln nur einen geringen Effekt, können aber zusammen die Beschwerden meist gut lindern und die Folgen verhindern. Es fängt damit an, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr über den Tag verteilt zu achten. Ein trockenes Raumklima lässt sich durch regelmäßiges Lüften und einen Raumbefeuchter verbessern.

Menschen mit Mundtrockenheit hören oft den Rat, saure Bonbons oder gefrorene Orangen- oder Zitronenscheiben zu lutschen. Zahnärzte sehen das kritisch, da ein saures Milieu im Mund ein erhöhtes Risiko für die Demineralisation des Zahnschmelzes darstellt. Jedenfalls sollten Betroffene das Lutschen saurer Drops nicht übertreiben. Bei gereizten Schleimhäuten kann der Verzehr von saurem Obst im Übrigen auch schmerzhaft sein.

Sehr hilfreich ist zuckerfreies Kaugummi. Das Kauen erzeugt einen Reiz, der die Speichelproduktion anregt. Um Folgeschäden an den Zähnen zu verhindern, sollten die Patienten sich um eine sehr gute Zahnpflege bemühen. Dies beugt zudem unangenehmen Mundgeruch und Infektionen in der Mundhöhle vor. Die regelmäßige Kontrolle der Zähne durch den Zahnarzt ist bei Menschen mit Mundtrockenheit besonders wichtig.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa