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AMD

Möglichst lang ein scharfer Blick

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) kann zum Verlust des zentralen Sehens bis hin zur Blindheit führen. Zwar ist immer noch keine Heilung in Sicht, aber eine rechtzeitige Behandlung vermag diesen Prozess zu verlangsamen oder zumindest eine Zeit lang aufzuhalten.
Manuela Kupfer
18.06.2021  16:00 Uhr

Multifaktoriell

Eine AMD wird durch ein komplexes Zusammenspiel von Alterungsprozessen, genetischen und umweltbedingten Risikofaktoren verursacht, was zu einer Störung des Stoffwechsels sowie zu entzündlichen Prozessen in der Retina führt. In der Folge werden die zentralen Sehzellen nicht mehr ausreichend versorgt und gehen zugrunde. Verschiedene Risikofaktoren spielen dabei eine Rolle:

  • Lebensalter:  
    Das AMD-Risiko steigt mit zunehmendem Alter: Bei den 65- bis 74-Jährigen sind etwa 20 Prozent von einer Frühform betroffen, etwa 1 Prozent leidet unter einem fortgeschrittenen Stadium, bei den 75- bis 84-Jährigen sind es bereits 35 Prozent beziehungsweise 5 Prozent. Allein in Deutschland haben etwa 6,9 Millionen Menschen Merkmale der frühen Form, und etwa 480.000 sind von einem Spätstadium betroffen. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird die AMD an Häufigkeit zunehmen.
  • Genetische Prädisposition:  
    Bislang wurden über 50 Genvarianten an mehr als 30 Stellen des menschlichen Erbguts gefunden, die mit einer AMD in Verbindung gebracht werden. Ein Großteil dieser Gene codiert für Bestandteile des Komplementsystems, das zur angeborenen Immunantwort gehört, andere sind für den Stoffwechsel der extrazellulären Matrix oder den Transport von Cholesterol von Bedeutung. Ist das Gleichgewicht der alternativen Komplementkaskade gestört, beeinflusst dies das AMD-Risiko entscheidend. Einige dieser Genvarianten besitzen allerdings auch eine protektive Wirkung.
  • Rauchen:  
    Statistisch gesehen verdoppelt Rauchen das AMD-Risiko, zudem erkranken langjährige Raucher früher an einer AMD als Nichtraucher. Die Erklärung könnte folgende sein: Nikotinkonsum verschlechtert die Durchblutung, auch am Auge, sodass die Versorgung der Netzhaut mit Sauerstoff und Antioxidanzien, etwa Carotinoiden, reduziert ist.
  • Starke UV-Strahlung und Blaulicht:  
    Eine häufige Sonnenexposition bei ungeschützten Augen gilt aufgrund der UV-Strahlung und des Blaulichts als Risikofaktor, denn aus der Verbindung der energiereichen Strahlen mit Sauerstoff entstehen freie Radikale, die das Auge schädigen können.
  • Haut- und Augenfarbe:
    Helle Haut und blaue Augen begünstigen offenbar eine AMD. Bevölkerungsgruppen mit dunkler Hautfarbe haben ein geringeres Risiko zu erkranken, denn der höhere Pigmentanteil bietet einen gewissen Schutz für Linse und Retina.
  • Diabetes und Bluthochdruck:  
    Hohe Blutzucker- und Blutdruckwerte gefährden die Netzhaut und damit die Sehkraft, Patienten mit Bluthochdruck erkranken häufiger und früher an einer AMD.
  • Übergewicht und Fehlernährung:  
    Adipositas und eine unausgewogene und vitaminarme Nährstoffversorgung sowie hohe Blutfettwerte steigern Studien zufolge das AMD-Risiko. Ein erhöhter Body-Mass-Index zeigte sich als Risikofaktor für das Voranschreiten der Erkrankung zu Spätstadien. Eine bei adipösen Menschen allgemein erhöhte entzündliche Aktivität könnte die Ursache sein ebenso wie eine Unterversorgung der Netzhaut mit antioxidativen Vitaminen, denn das Körperfett speichert einen Großteil der Carotinoide aus der Nahrung. Auch eine mangelnde Aufnahme von Lutein, Vitamin C und Vitamin E könnte die Augen schwächen, meinen Experten.
  • Grauer Star:  
    Eine Kataraktoperation wird als Risikofaktor für das spätere Auftreten einer Makuladegeneration angesehen. Laut einer australischen Studie ist die Wahrscheinlichkeit, innerhalb von fünf Jahren eine AMD zu entwickeln, nach einer solchen Operation immerhin bis zu fünfmal höher als bei Personen ohne Eingriff. Mögliche Erklärung: Mit der Entfernung der Augenlinse geht ein natürlicher Schutzfilter verloren, sodass die Retina dem schädlichen Einfluss, vor allem des blauen Lichts, stärker ausgesetzt ist.
  • Medikamente:  
    Eine regelmäßige Einnahme etwa von Acetylsalicylsäure über 10 Jahre ist mit einer leichten, aber signifikanten Erhöhung des Risikos, eine feuchte AMD zu entwickeln, verbunden.
  • Stickoxide:  
    Möglicherweise haben diese hochreaktiven Stickstoffverbindungen, die Zellen schädigen können und auch mit neurologischen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden, einen Einfluss auf die Erkrankungswahrscheinlichkeit. Laut einer Langzeitstudie waren ältere Chinesen doppelt so häufig von einer AMD betroffen, wenn sie in Gebieten mit hoher Luftverschmutzung lebten und so einer erhöhten Konzentration von Stickoxiden ausgesetzt waren.
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