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AMD

Möglichst lang ein scharfer Blick

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) kann zum Verlust des zentralen Sehens bis hin zur Blindheit führen. Zwar ist immer noch keine Heilung in Sicht, aber eine rechtzeitige Behandlung vermag diesen Prozess zu verlangsamen oder zumindest eine Zeit lang aufzuhalten.
Manuela Kupfer
18.06.2021  16:00 Uhr

Licht und Schatten

Für die trockene Form der AMD steht bislang noch keine wirksame Behandlung zur Verfügung. Einen gewissen präventiven Effekt erhofft man sich von der Einnahme von Vitalstoffen. So hat eine Studie aus den USA gezeigt, dass die Einnahme von antioxidativen Vitaminen in hohen Dosierungen - allerdings nur bei ganz bestimmten AMD-Formen - sinnvoll sein kann, weil damit das Auftreten der Spätform etwas verzögert wird. Dies wurde aber nur für die Kombination folgender Substanzen in sehr hohen Tagesdosierungen bewiesen: Vitamin C (500 mg), Betacaroten (15 mg), Vitamin E (400 I.E.), Zink (80 mg), Kupferoxid (2 mg), Lutein (10 mg) und Zeaxanthin (2 mg). Für geringere Dosierungen ist eine Wirkung bisher nicht nachgewiesen.

Die feuchte AMD lässt sich mit verschiedenen Ansätzen aufhalten oder verlangsamen. Seit 15 Jahren ist hierbei die Hemmung der Gefäßneubildung, die sogenannte Anti-VEGF-Therapie, die Methode der Wahl. Vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktoren (englisch: vascular endothelial growth factor, VEGF) sind eine Gruppe von Botenstoffen, die die Bildung neuer Blut- und Lymphgefäße stimulieren. Bei Patienten mit AMD sind mitunter erhöhte VEGF-Werte festzustellen. Sie lassen unerwünschte Blutgefäße in der Netzhaut sprießen und fördern die Ödembildung. VEGF-Hemmer blockieren diese Wachstumsfaktoren und können so das Gefäßwachstum unterbinden. In der Folge trocknen die Schwellungen aus und die feuchte AMD kann wieder in die trockene Verlaufsform übergehen. Bei einigen Patienten stellt sich nach einer solchen Therapie sogar eine Verbesserung des Visus ein.

Zur Behandlung der feuchten AMD sind folgende VEGF-Hemmer zugelassen: Aflibercept (Eylea®), Ranibizumab (Lucentis®) und – seit 2020 – Brolucizumab (Beovu®). Daneben kommt Bevacizumab (Avastin®) zur Anwendung. Avastin ist allerdings nicht zur Behandlung der AMD, sondern von Krebserkrankungen zugelassen. Da es aber ähnlich wirksam wie Ranibizumab und dabei deutlich günstiger ist, wird es mitunter im Rahmen eines Off-Label-Use zur AMD-Behandlung verschrieben.

Die Applikationsweise der VEGF-Hemmer mutet zunächst etwas gewöhnungsbedürftig an. So wird nämlich unter lokaler Betäubung eine hauchdünne Kanüle in den Glaskörper eingebracht und der Arzneistoff in die Nähe seines Wirkorts injiziert. Um die erzielte Verbesserung des Sehvermögens aufrechtzuerhalten, brauchen die Patienten in regelmäßigen Abständen diese Spritzentherapie ins Auge, die auch als intravitreale Injektion bezeichnet wird. In den ersten drei Monaten ist monatlich eine Injektion erforderlich. Wie oft und in welchen Zeitabständen weiterbehandelt wird, ist abhängig vom Arzneistoff und vom Krankheitsverlauf. Im Extremfall können mehr als 100 Injektionen erforderlich sein. Aufgrund der Pandemie und Angst vor Ansteckung lassen viel Patienten ihre Spritzen-Sitzungen ausfallen, monieren Augenärzte.

Es gibt zahlreiche neuere Therapieansätze, etwa Wirkstoffe, die auf andere Weise das Einwachsen von Gefäßen in die Netzhaut oder Komponenten des Komplementsystems hemmen, Wirkstoffe, die angereichertes Lipofuscin aus den Drusen entfernen sollen, Implantate mit speziellen Medikamenten oder die Transplantation von aus Stammzellen gewonnenen Pigmentepithel- beziehungsweise Netzhautzellen. Bislang hat allerdings noch keiner dieser Ansätze einen therapeutischen Durchbruch erzielt. 

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