PTA-Forum online
Krank durch Pestizide

Morbus Parkinson als Berufskrankheit

Im März hat der Ärztliche Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten (ÄSVB) empfohlen, Morbus Parkinson als Berufskrankheit anzuerkennen – und zwar bei Menschen, die bei der Arbeit in hohem Ausmaß Pestiziden ausgesetzt sind. Denn einige Pestizide wirken auf die dopaminhaltigen Zellen im Hirnstamm, deren Degeneration Parkinson verursacht.
Barbara Erbe
26.07.2024  08:00 Uhr

Vieles noch unbekannt

Die kritische Auseinandersetzung mit den Stärken und Schwächen der Studien, die der Empfehlung zugrunde liegen – tierexperimentellen, In-vitro- und Beobachtungsstudien in der Bevölkerung sowie Metaanalysen – erlaubt laut Berg eine differenzierte Sicht auf das komplexe Thema. Hervorzuheben sei die dezidierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Substanzen und Substanzgruppen von Herbiziden, Fungiziden oder Insektiziden, die unter dem Sammelbegriff »Pestizide« als Pflanzenschutzmittel Verwendung finden.

»Die bisherigen Erkenntnisse dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass vieles noch unbekannt ist.« Denn bei der Verursachung der Parkinson-Krankheit spielten Umweltfaktoren wie eben die Pestizidexposition zwar eine wichtige Rolle. Aber es gebe natürlich noch andere Ursachen, allen voran genetische Veränderungen und Lebensstilfaktoren.

So sind Menschen mitunter genetisch enorm unterschiedlich ausgestattet, was ihr Immunsystem und Entgiftungsvorgänge in ihrem Körper anbelangt. »Entsprechend sind sie in Bezug auf Schadstoffe und somit auch Parkinson mehr oder weniger vulnerabel«, erläutert die Neurologin. Dasselbe gelte für Lebensstilfaktoren wie Ernährung oder Bewegung.

Einheitliche Maßstäbe geschaffen

Was der ÄSVB jetzt empfehle, gebe erstmals eine einheitliche und wissenschaftlich fundierte Grundlage zur Prüfung des Vorliegens einer Berufskrankheit im Fall von Parkinson, so Berg. Zum einen könne Betroffenen und ihren Familien so medizinisch und finanziell besser geholfen werden. Zum anderen werde noch einmal unmissverständlich klar, wie wichtig Schutzkleidung für Personen ist, die mit Pestiziden arbeiteten. Zum Schutzarsenal der Arbeitsmedizin zählen Ganzkörper-Schutzanzüge, Schutzhandschuhe und festes Schuhwerk ebenso wie die Verwendung von schützenden Kabinenfahrzeugen und Atemmasken.

»Der Zusammenhang zwischen individueller hoher Belastung durch die in der wissenschaftlichen Empfehlung behandelten Pestizide und der Entstehung von Parkinson legt nahe, sich beim Einsatz dieser Pestizide ihrer Gefahren viel stärker bewusst zu werden, ihren Einsatz auch unter dem Aspekt des Schutzes vor neurodegenerativen Erkrankungen auf das Notwendigste zu beschränken und verstärkt nach für Mensch und Natur unschädlichen Ersatzstoffen zu suchen«, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme von DGN und DPG.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa