Mundgeruch ist manchmal ein Warnsignal |
Caroline Wendt |
17.01.2025 14:30 Uhr |
Mit höherem Alter steigt laut der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) der Anteil der Menschen an, die unter übelriechendem Atem leiden. Demnach ist bei den Über-60-Jährigen jeder Zweite betroffen. In dieser Altersgruppe haben viele bereits sanierte Zähne oder Zahnersatz, was die Angriffsfläche für die Bakterien erhöht. Zudem leiden viele ältere Patienten unter Mundtrockenheit. Der Speichel reinigt normalerweise den Mund und wirkt so der Bakterienvermehrung entgegen. Neben Senioren haben beispielsweise auch Menschen, die zu wenig trinken, Raucher oder Diabetiker oft zu wenig Spucke. Darüber hinaus können einige Arzneimittel, wie Anticholinergika, Antidepressiva oder Metoprolol, Mundtrockenheit als Nebenwirkung verursachen.
Kaugummikauen verstärkt nur kurzfristig – also während des Kauens – die Speichelproduktion. Wer nachhaltig mehr Spucke haben möchte, sollte auf seine Ernährung achten. So können beispielsweise Zitrusfrüchte sowie eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse die Produktion des Speichels fördern. Des Weiteren können feuchtigkeitsspendende Mundgele oder -sprays (zum Beispiel aldiamed Mundspray – Speichelergänzung oder Gum® Hydral™ Feuchtigkeitsgel) helfen.
Und warum riecht der Atem morgens oft so schlecht? Auch das hat etwas mit dem Speichelfluss zu tun, denn dieser nimmt nachts während des Schlafens ab. Nach einem Schluck Wasser oder dem Zähneputzen ist der Geruch in der Regel aber wieder verschwunden.
Zahlreiche Mundwässer versprechen einen frischen Atem. Doch lohnt es sich, hier genau hinzuschauen. Denn nur sogenannte medizinische Mundwässer müssen ihren Nutzen nachweisen. Diese enthalten meistens das antibakteriell wirksame Chlorhexidin (zum Beispiel Chlorhexamed® Forte oder Meridol® med CHX 0,2%). Hier sollte das Apothekenteam bei der Beratung darauf hinweisen, dass sich die Zähne, eine Prothese und die Zunge verfärben können. Die Anwendung sollte nur kurzfristig und in Ergänzung zu einer Behandlung beim Zahnarzt erfolgen. Zudem kann es sein, dass nach längerem Gebrauch die Patienten weniger schmecken, was nach Absetzen des Präparats jedoch reversibel ist. In Mundwasser enthaltene Zinkverbindungen (beispielsweise in CB 12 Mundwasser) können geruchsbildende Substanzen neutralisieren.