Nachhaltiger Zähneputzen – was ist zu beachten? |
Wer darauf baut, dass die umweltfreundliche Zahnbürste nach ihrer Benutzung komplett recycelt werden kann, dessen Hoffnungen muss Stefan Zimmer dämpfen. Denn auch eine nachhaltigere Zahnbürste besteht aus verschiedenen Materialien. »Die vollständig zu trennen, das geht nie. Oft sind zum Beispiel die Borsten mit Metallklammern im Borstenkopf befestigt«, sagt Zimmer. »Der Fokus dieser Produkte liegt auf der Herstellung aus nachwachsenden Rohstoffen – und das ist natürlich auch schon etwas.«
Übrigens: Wie die umweltfreundliche Zahnbürste am besten entsorgt wird, das steht in aller Regel auf der Verpackung. Bei Holz- und Bambuszahnbürsten ist es sinnvoll, den Bürstenkopf abzubrechen oder abzuschneiden, heißt es vom BUND. Der Griff darf in den Biomüll, der Rest wird im Restmüll entsorgt.
Es kribbelt Ihnen in den Fingern, schnellstmöglich auf nachhaltige Alternativen umzusteigen? Am besten brauchen Sie dennoch erst einmal die Plastikzahnbürsten auf, die noch im Badezimmerschrank oder Zahnputzbecher warten. Denn Plastikprodukte wegzuwerfen, die noch zu gebrauchen sind, das ist alles andere als nachhaltig, warnt der BUND.
Zum Zähneputzen braucht es natürlich nicht nur eine Bürste, sondern auch eine Zahnpasta. Oder die nachhaltige Variante: Zahnputztabletten. Sie sind ein trockenes Produkt, können also in Papiertüten ver- und gekauft werden. Oder man füllt sie sich gleich im Unverpacktladen in ein Glas ab.
Die Tabletten zerkaut man im Mund, in Verbindung mit dem Speichel entsteht ein Brei, mit dem sich die Zähne schrubben lassen. Doch ob sie auch in Sachen Zahngesundheit die Zahnpasta gut ersetzen können? Das hängt Stefan Zimmer zufolge davon ab, was genau in den Tabletten drinsteckt. Genauer gesagt: ob Fluorid in der Liste der Inhaltsstoffe auftaucht.
Fluoride bilden eine Art Schutzfilm um die Zähne und schützen damit vor Karies. Zimmer beobachtet mit Blick auf das Sortiment der Zahnputztabletten jedoch: »Sie enthalten leider oft kein Fluorid – und dann kann eine Zahnputztablette nicht gut sein.« Und wenn Hersteller Stoffe verwenden, den sie als gleichwertigen Ersatz zu Fluorid bewerben? Auch dann bleibt der Zahnmediziner skeptisch: »Das ist nicht überzeugend belegt.«