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Schlafapnoe

Nächtliche Atemaussetzer mit Folgen

Ausgeprägte Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Antriebslosigkeit trotz ausreichender Schlafdauer können die Folge nächtlicher Atemaussetzer sein. Von den Betroffenen unbemerkt, verursachen sie ein wiederholtes Aufwachen, das die Schlafphasen und die nächtliche Erholung nachhaltig stört.
Carina Steyer
18.10.2022  12:00 Uhr

Wie ein Rasenmäher

Richtungsweisend für die Diagnose Schlafapnoe ist meist die Tagessymptomatik sowie die Beobachtung durch Partner oder Pflegende. Eine typische Begleiterscheinung der obstruktiven Schlafapnoe ist ein ausgeprägtes, lautes Schnarchen, das Lautstärken von bis zu 90 Dezibel erreichen kann und damit etwa dem Geräusch eines Rasenmähers entsprechen kann. Auffällig sind zudem die ebenfalls häufig auftretenden Würge-, Keuch- und Schnaubgeräusche.

Weitere wichtige Informationen zum Schlafverhalten liefert die Aufzeichnung von Atmung, Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung sowie des Schnarchverhaltens und der Körperlage während des Nachtschlafes. Das geht meist unkompliziert im Rahmen einer ambulanten Polygraphie. Diese wird zu Hause, im eigenen Bett durchgeführt. Betroffene erhalten dafür ein mobiles Messgerät, das sie am Abend selbst anlegen und am nächsten Tag wieder zurück zum behandelnden Arzt bringen. Sind umfassendere Untersuchungen notwendig, erfolgt die Aufzeichnung in einem Schlaflabor. Hier lassen sich auch die Hirnströme, Augen- und Beinbewegungen sowie die Länge der Atemaussetzer erfassen.

Bei vielen Betroffenen finden sich anatomische Abweichungen im Mund-Rachen-Raum. Dazu gehören zum Beispiel vergrößerte Mandeln, ein kleiner Unterkiefer oder eine veränderte Lage von Zunge und Gaumensegel. Die Nasenatmung kann auch durch eine verbogene Nasenscheidewand oder vergrößerte Nasenmuscheln gestört sein. Darüber hinaus können übermäßiger Alkoholkonsum, Schlaf- und Beruhigungsmittel eine Schlafapnoe verstärken, da sie die Erschlaffung der Atemmuskulatur fördern. Und nicht zuletzt spielen Übergewicht und eine genetische Disposition eine Rolle.

Überdruck hält Atemwege offen

Standardtherapie der obstruktiven Schlafapnoe ist die Maskentherapie (kurz CPAP für »continuous positive airway pressure«). Dafür legen die Betroffenen vor dem Einschlafen eine Atemmaske an, über die, in einem individuell abgestimmten Rhythmus, Luft in die Atemwege zugeführt wird. Der Überdruck verhindert, dass die Atemwege kollabieren, der Rachen bleibt dadurch offen. Ein positiver Nebeneffekt für Schlafpartner ist, dass durch die Therapie das Schnarchen aufhört. Jedoch werden sowohl die Maske als auch die Geräusche des Gerätes von vielen Betroffenen nicht gut toleriert.

Eine Alternative zur CPAP ist ein Zungenschrittmacher, der unter Vollnarkose im Brustraum oder Hals implantiert wird. Er ist mit einer Elektrode ausgestattet, die regelmäßig den Unterzungennerv stimuliert. Dadurch schiebt sich die Zunge leicht nach vorne, sodass sich der Rachen öffnet. Eine weitere Sonde misst kontinuierlich den Atemrhythmus, um den Zeitpunkt der Stimulation optimal bestimmen zu können. Einen ähnlichen Effekt hat die Unterkiefer-Protrusionsschiene, die während des Schlafens auf den Zähnen getragen wird. Sie drückt den Unterkiefer leicht nach vorne, sodass die Zunge nach vorne gezogen wird. Die Muskeln bleiben dadurch stabil und die Atemwege offen.

Sind anatomische Besonderheiten klare Auslöser, kann bei Versagen der CPAP eine chirurgische Behandlung in Erwägung gezogen werden. Zudem ist bekannt, dass Schlafen in Rückenlage die Verengung und das Kollabieren der Atemwege begünstigt. Bei rein schlafbezogener oder durch Rückenlage verstärkte Schlafapnoe können deshalb Hilfsmittel wie ein Schlafpositionstrainer sinnvoll sein. Dieser erfasst mit Hilfe von Lagesensoren die Körperposition und erzeugt einen Vibrationsreiz, wenn sich Betroffene auf den Rücken drehen. Sie nehmen den Reiz unbewusst wahr und verändern ihre Lage. Ergänzend wird allen Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe empfohlen, den Lebensstil anzupassen und auf Alkohol, Nikotin und Schlafmittel zu verzichten und, falls notwendig, das Gewicht zu reduzieren.

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