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Auch schon bei Jüngeren

Nächtlichen Harndrang abklären lassen

Nächtlicher Harndrang ist ein weit verbreiteter Schlafstörer, der von vielen Betroffenen als unvermeidbare Alterserscheinung betrachtet wird. Doch Urologen warnen: Er kann auch Alarmsignal für eine Erkrankung sein.
Carina Steyer
03.08.2020  08:30 Uhr

Weitreichende Folgen

Wie stark Betroffene unter dem nächtlichen Harndrang leiden, hängt entscheidend davon ab, wie schnell sie nach dem Toilettengang wieder einschlafen können und wie erholsam sie den Schlaf zwischen den einzelnen Episoden empfinden. Viele Betroffene berichten von vermehrten Alpträumen in den einzelnen Schlafphasen. Bei älteren Menschen steigt die Sturzgefahr durch nächtliche Gänge zur Toilette. Stürze und Knochenfrakturen führen zu vermehrten Krankenhausbehandlungen und letztlich Einweisungen in Pflegeheime. Auch am Tag zeigen sich Schlafunterbrechung und Schlafentzug in zahlreichen Beschwerden. Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, verminderte geistige Leistungsfähigkeit und Kopfschmerzen wirken sich negativ auf die Lebensqualität aus und führen bei jüngeren Menschen zu gehäuften Krankmeldungen. Zudem verursacht das Schlafdefizit häufig Arbeits- und Verkehrsunfälle. Experten befürchten außerdem, dass eine reduzierte Schlafdauer und Schlafqualität zu schwerwiegenden Stoffwechselstörungen führen kann. So konnte eine amerikanische Studie mit neun jungen, gesunden Männern und Frauen zeigen, dass das Aufwecken in der sogenannten »slow-wave sleep«-Phase bereits nach drei Tagen bei allen Teilnehmern eine verminderte Insulinsensitivität und eine Glucoseintoleranz zur Folge hatte. Die Ausprägung der verminderten Insulinsensitivität korrelierte eng mit der Länge der Schlafunterbrechung. Der slow-wave sleep findet bei den meisten Menschen in den ersten vier Stunden nach dem Einschlafen statt und gilt als besonders tiefer, regenerativer Schlaf. Dass dieser bei Nykturie-Betroffenen ebenfalls gestört wird, gilt als wahrscheinlich. Der erste Toilettengang ist im Durchschnitt nach zwei Stunden Schlaf erforderlich.

Therapie je nach Ursache

Besteht der Verdacht auf eine behandlungsbedürftige Grunderkrankung, werden Betroffene an Fachärzte wie Kardiologen bei einer Herzerkrankung oder Pulmologen bei einem Schlafapnoesyndrom überwiesen. Sobald die Grunderkrankung therapiert wird, bessert sich auch der nächtliche Harndrang. In allen anderen Fällen ist das Ziel der Behandlung, die ersten Schlafstunden und damit den regenerativen Schlaf auf mindestens vier Stunden zu erhöhen und somit die Schlafqualität zu verbessern. Welche Therapie dafür in Frage kommt, richtet sich wiederum nach der Ursache. In einigen Fällen reichen bereits Verhaltensanpassungen wie ein Toilettengang vor dem Schlafengehen oder die Einnahme von Diuretika am Vormittag. Eine überaktive Blase wird mit Antimuskarinika behandelt, eine gutartige Prostatavergrößerung mit Alphablockern, 5-α-Reduktase-Inhibitoren oder Phosphodiesterase-5-Inhibitoren. Liegt ein Mangel an Antidiuretischem Hormon vor, kommt der Wirkstoff Desmopressin zum Einsatz. Er reduziert die nächtliche Urinmenge und damit die Zahl der nächtlichen Toilettengänge signifikant. Die Dosierung erfolgt geschlechtsspezifisch und mit niedrig gewählter Dosierung. Das minimiert das Risiko für eine Hyponatriämie, weshalb auch Patienten über 65 Jahren gefahrlos behandelt werden können. Zur Sicherheit empfehlen Experten eine Natriumkontrolle vor und während der ersten Behandlungswochen. 

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