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Fehlgebrauch

Nasenspray mit Suchtgefahr

In der Erkältungszeit klagen viele Apothekenkunden über eine verstopfte Nase. Der Wunsch, durchatmen zu können, ist groß, und so greifen viele von ihnen zu abschwellenden Nasensprays. Der Übergang in eine Abhängigkeit geschieht schneller als gedacht. Eine Entwöhnung ist oft eine Geduldsprobe für die Betroffenen, aber mit der passenden Strategie ist der Dauergebrauch meist schnell Geschichte.
AutorKontaktWiebke Gaaz
Datum 13.12.2022  16:00 Uhr

Atmen ist Kopfsache

Die PTA kann den Kunden im Beratungsgespräch darauf aufmerksam machen, dass das Spray einen unnatürlich freien Zustand in der Nase hervorruft, den es physiologisch nicht gibt. Sensoren melden dem Gehirn, wie viel Luft durch die Nase kommt. Wenn sich das Gehirn an 110 Prozent gewöhnt hat, schlägt es Alarm, wenn es »nur« 100 Prozent sind und wertet diesen Zustand als eingeschränkte Nasenatmung. Der Normalzustand ist also nie so gut wie mit dem Spray und die Versuchung groß, nachzusprühen.

Außerdem benötigen die Gefäße der Nasenschleimhaut fünf bis zehn Minuten, um auf die Ankunft des Wirkstoffes zu reagieren. Der Kunde sollte also nicht ungeduldig werden, wenn direkt nach Applikation nichts zu passieren scheint, und er sollte auf keinen Fall nachsprühen.

Häufig steht die PTA auch vor der Aufgabe, mit einem Kunden ins Gespräch zu kommen, bei dem sie eine bereits bestehende Abhängigkeit vermutet. Hier ist es besonders wichtig, empathisch und offen auf ihn zu reagieren, denn oft ist ihm das Problem bewusst und er schämt sich dafür. Es ist empfehlenswert, mit dem Kunden an einen ruhigen Beratungsplatz zu gehen und nach seinen Erfahrungen zu fragen. Er liefert der PTA wertvolle Anhaltspunkte, um die individuell passende Methode für einen Entzug zu finden. Auch Mut machen gehört dazu, denn die Schleimhaut ist auch nach einem längeren Leidensweg in der Lage, sich zu regenerieren und ihre Funktion wiederherzustellen.

Schlussmachen

HNO-Ärzte votieren meistens für den »kalten Entzug«. Der Patient setzt das Mittel komplett und ersatzlos ab. Er wird dann wahrscheinlich drei unangenehme Tage mit verstopfter Nase erleben. Deswegen ist es empfehlenswert, den Zeitpunkt für diese Methode geschickt zu wählen und diese Tage zum Beispiel zu Hause mit der Lieblingsserie zu verbringen. Sind die ersten Tage überstanden, setzt die Regeneration der Schleimhaut ein, und die Belüftung wird nach und nach besser.

Bei der Ausschleich-Methode reduziert der Patient schrittweise die Konzentration des Wirkstoffes. Er wechselt erst auf das Kinderspray, dann auf das Kleinkinderspray und danach auf hypertone Salzlösung. Diese Methode dauert wesentlich länger, und die niedrigere Konzentration darf nicht durch eine Frequenzerhöhung ausgeglichen werden. Keinesfalls darf der Patient ein Fläschchen aufschrauben und mit Kochsalzlösung auffüllen, da dies aus mikrobiologischen Gründen nicht vertretbar ist.

Ein weiterer Favorit vieler Ärzte heißt Ein-Loch-Methode. Dabei entwöhnt der Patient zunächst ein Nasenloch. Er führt also einen kalten Entzug nur auf einer Seite durch. Wenn sich diese Seite regeneriert hat, lässt er das Spray auch auf der anderen Seite weg.

Die Frequenz reduzieren: Diese Methode eignet sich für Menschen, die Probleme mit dem abrupten Absetzen haben, weil sie zum Beispiel nervös werden oder Panik bekommen. Die PTA kann empfehlen, dass der Kunde einen guten Freund oder den Partner bittet, das Spray zu verwalten und den Absetzplan zu überwachen. Auf die Weise ist er auch nicht allein mit seinem Vorhaben und bekommt persönliche Unterstützung.

Es kann sinnvoll sein, den Entzug gemeinsam mit dem Arzt durchzuführen. Er kann ein Cortisonspray verordnen, denn es wirkt gut gegen die Schwellung und Entzündung. Allerdings dauert es eine Weile, bis die Wirkung eintritt.

Egal für welche Methode sich der Patient entscheidet: Er sollte die Schleimhaut parallel konsequent befeuchten. Dafür eignen sich Pflegesprays mit Hyaluronsäure und Dexpanthenol oder Nasenspülungen auf Salzbasis.

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