Natursalz oder Speisesalz – was ist gesünder? |
Ob Natursalz oder Speisesalz – beim Salzen sollte man sparsam sein. / © Getty Images/Rawf8
Salz ist für den Körper lebenswichtig. Aber welches soll es sein – Steinsalz, Meersalz oder vielleicht besser Himalaya-Salz? Geht es nach bestimmten Internetanbietern, sollte man herkömmliches Kochsalz aus dem Supermarkt meiden. Stattdessen wird der Griff zu teuren Alternativen empfohlen.
Behauptung: Speisesalz aus dem Supermarkt ist gesundheitsschädlich. Es wird von wichtigen, natürlichen Mineralstoffen bereinigt. Stattdessen wird es mit schädlichen Zusatzstoffen angereichert.
Bewertung: Größtenteils falsch. Speisesalz ist nicht weniger gesund als Natursalz. Eine der sogenannten Rieselhilfen ist allerdings umstritten.
Die verschiedenen Salze unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Herkunft. Meersalz wird beim Eintrocknen von Meerwasser gewonnen, Steinsalz unterirdisch in Stollen abgebaut. »Dabei handelt es sich um Vorkommen von Urmeeren«, erklärt Judith Schryro, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Berlin.
Auch das als Kochsalz bekannte Speisesalz wird in Deutschland überwiegend in unterirdischen Salinen gewonnen und anschließend industriell aufbereitet. Das bedeutet, dass es gereinigt und raffiniert wird. Elemente wie Kalium, Eisen und Calcium werden ausgelöst, zurück bleibt das Natriumchlorid. Bei sogenannten Natursalzen wird auf das Raffinieren verzichtet.
»Natursalz hat keinen gesundheitlichen Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Speisesalz«, sagt Schryro. Bei den Spurenelementen handele es sich um »verschwindend geringe Mengen«, die keinen Beitrag zu unserer Gesundheit leisteten. Der größte Unterschied zwischen den Salzen liege im Preis. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) teilt auf Nachfrage mit: Sogenannte Gourmetsalze seien nicht gesünder als herkömmliches Salz.
»Wenn Speisesalz verwendet wird, dann sollte es mit Jod und Fluorid angereichert sein«, sagt Silke Restemeyer von der DGE. Die Jodversorgung der Bevölkerung in Deutschland zeige einen rückläufigen Trend. Eine längerfristige Unterversorgung mit dem lebenswichtigen Spurenelement könne zu Funktionsstörungen der Schilddrüse führen. Mit Fluorid angereichertes Salz hilft laut DGE, der Entstehung von Karies an den Zähnen vorzubeugen.
Mit Folsäure angereichertes Speisesalz zu konsumieren, sei dagegen nicht notwendig. Die empfohlene Folatzufuhr lasse sich auch bei erhöhtem Bedarf durch folatreiche Lebensmittel decken. Lediglich Schwangeren und Frauen mit Schwangerschaftswunsch werde die Einnahme spezieller Folsäurepräparate empfohlen. Folsäure ist die synthetische Variante des B-Vitamins Folat. Dieses spielt bei der Zellteilung eine Rolle und ist an vielen Wachstums- und Entwicklungsprozessen im Körper beteiligt. Gerade zu Beginn einer Schwangerschaft ist die Versorgung damit sehr wichtig.