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Alter, Vektor, Dosierung oder Geschlecht?

Nebenwirkungen bei der Corona-Impfung – was sind die Gründe?

Derzeit wird viel spekuliert, was die seltenen und ungewöhnlichen Thrombosen nach der Covid-19-Impfung auslösen könnte. Zum einen stehen die Vektoren unter Verdacht. Aber auch über eine zu hohe Antigendosis wird diskutiert – auch mit Blick darauf, dass mehr Frauen unter Impfnebenwirkungen leiden.
Daniela Hüttemann
22.04.2021  11:00 Uhr

Mehr Impfreaktionen bei Frauen

Dazu passt die Beobachtung, dass Frauen bislang deutlich häufiger von Sinusthrombosen betroffen waren und auch unabhängig vom Impfstoff allgemein über mehr Nebenwirkungen nach Covid-19-Impfung klagten als Männer. Das Nachrichtenportal »USA Today« berichtete diese Woche, dass von fast 7000 bearbeiteten Nebenwirkungsmeldungen in den USA vom 14. Dezember 2020 bis zum 13. Januar 2021 ganze 79 Prozent von Frauen kamen. Bis dahin wurden dort nur die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna verimpft.

Natürlich ist es auch denkbar, dass Frauen achtsamer sind und daher Nebenwirkungen eher melden als Männer. Aber: »Aus biologischer Perspektive produzieren Frauen und Mädchen manchmal zweimal so viele Antikörper nach einer Impfung«, sagte die Wissenschaftlerin und Genderexpertin Dr. Rosemary Morgan von der Abteilung für Internationale Gesundheit an der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health dem Magazin.

Für die Covid-19-Impfungen gebe es bislang noch keine geschlechterspezifischen Daten, doch habe beispielsweise eine Studie aus dem Jahr 2019 gezeigt, dass nach einer Grippeimpfung bei Frauen die Bildung von Zytokinen und Antikörpern im Schnitt stärker ausfällt als bei Männern. Zudem gilt als allgemein akzeptiert, dass Frauen ein robusteres Immunsystem haben, also etwas seltener an Infektionen erkranken (wie auch an Covid-19), aber umgekehrt deutlich häufiger von Autoimmunerkrankungen betroffen sind.

Hinzu kommt, dass Frauen im Schnitt weniger wiegen als Männer, die Dosisfindung jedoch häufig mit gesunden, jungen Männern mit einem Durchschnittsgewicht von 70 bis 80 Kilogramm stattfindet. Obwohl Frauen in die Covid-19-Impfstoffstudien einbezogen waren, gehen Gesundheitsexperten laut »USA Today« davon aus, dass in den klinischen Studien immer noch ein Ungleichgewicht der Geschlechter bestehen könnte. Während bei Kindern die Dosis angepasst wird, erhalten erwachsene Frauen in der Regel die gleiche Dosis wie Männer, unabhängig vom Gewicht. Möglicherweise bekommen sie also eine zu hohe Dosis – und ihr ohnehin leistungsstärkeres Immunsystem reagiert noch heftiger.

Bislang handelt es sich bei allen hier vorgestellten Ansätzen noch um reine Hypothesen. Die Zulassungsbehörden werten weiterhin alle Verdachtsfälle schwerer Nebenwirkungen aus, auch mit Blick auf Geschlecht, Alter und Vorerkrankungen. Bislang sieht die Ständige Impfkommission (STIKO) in Deutschland eher einen Zusammenhang der Sinusthrombosen mit dem Alter, nicht dem Geschlecht. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) machte bei Vaxzevria bekanntlich keine Einschränkungen und hält am positiven Nutzen-Risiko-Verhältnis fest, prüft aber alle neuen Fälle. Gleiches verkündete die EMA diese Woche für den Janssen-Impfstoff. 

Bleibt zu sagen, dass die Covid-19-Erkrankung nach aktuellem Kenntnisstand immer noch das größere Risiko für schwere gesundheitliche Verläufe birgt als die Impfung

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