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Toxic Positivity

Negative Gefühle haben ihren Platz

Immer positiv denken? Von wegen. Wer negative Gedanken und Gefühle dauernd beiseiteschiebt, macht es sich noch schwerer. Wie man eine gute Balance aus guten und schlechten Gedanken hinbekommt.
dpa
13.05.2024  16:00 Uhr

»Sieh es positiv«, »Konzentriere dich auf die guten Seiten«, »Du musst da optimistisch rangehen«: Solche Ratschläge hat jede und jeder wahrscheinlich schon unzählige Male gehört. Wer in den sozialen Medien unterwegs ist, ist vermutlich auch schon über den Hashtag #goodvibesonly gestolpert. Er bedeutet »Nur gute Laune« beziehungsweise »Nur gute Gefühle«.

Für dieses überzeichnete positive Denken gibt es auch einen Begriff: Toxic Positivity. Das ist Englisch und heißt so viel wie schädliche oder giftige Positivität oder Optimismus. Warum negative Gefühle wichtig sind und übertrieben positives Denken uns eher schadet als nützt, erklären zwei Expertinnen.

Gute Gefühle gibt es viele, sagt Dorothee Salchow. Sie ist Coach in Hamburg und Dozentin der Gesellschaft für Positive Psychologie. Die zehn positiven Emotionen sind:

  • Vergnügen
  • Inspiration
  • Freude
  • Gelassenheit
  • Ehrfurcht
  • Hoffnung und Zuversicht
  • Stolz
  • Interesse an der Welt
  • Dankbarkeit
  • Liebe und Zuneigung.

»Über positive Emotionen und den Umgang mit ihnen haben die meisten ein gutes Wissen«, erklärt sie. Die negativen Gefühle kommen dabei oft zu kurz. »Es ist aber wichtig, die ganze Bandbreite an Gefühlen zuzulassen«, sagt die Expertin. Das hat verschiedene Gründe.

Unterdrücken macht es nicht besser

Salchow nutzt gern ein Bild, um das zu verdeutlichen: »Wenn man die negativen Gefühle unterdrückt, gehen sie in den Keller und machen dort Krafttraining. Irgendwann kommen sie stärker zurück.« Ein anderer sehr anschaulicher Vergleich: Unterdrückte negative Gefühle sind wie ein Ball, den man unter Wasser drückt – irgendwann kommt er mit Wucht an die Oberfläche. Wer weiter versucht, die negativen Gefühle zu unterdrücken, läuft Gefahr, dass daraus ein Teufelskreis entsteht, in dem sie immer stärker werden.

Ähnlich sieht es Professorin Astrid Schütz. Sie leitet den Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik an der Universität Bamberg. Fachleute sprechen im Zusammenhang mit Toxic Positivity auch vom Rebound- oder White-Bear-Effect. »Wenn man jemandem sagt, denk nicht an einen rosa Elefanten, wird er oder sie an nichts anderes mehr denken«, erklärt sie. »So ist es auch mit den negativen Emotionen.«

Hinzu kommt: Das ständige Unterdrücken bedeutet auch ständigen Stress. »Man steht kognitiv total unter Strom. Im Extremfall kann man sich so in ein Burn-out manövrieren.« Außerdem sind unangenehme Gefühle aus einem weiteren Grund sehr wichtig: »Negatives gehört einfach dazu. Wir könnten das Positive nicht so genießen, wenn es nicht den Kontrast zum Negativen gäbe«, erklärt Schütz. Aber negative Emotionen sind noch mehr als ein Gegensatz zum Schönen: »Sie geben uns wichtige Hinweise darauf, dass etwas nicht stimmt.«

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