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Lasern oder spritzen?

Netzhautschäden – Therapie bei Frühgeborenen

Netzhautschäden infolge einer Frühgeburt sind in Deutschland häufigste Erblindungsursache bei Kindern. Da immer mehr extrem früh geborene Babys überleben, steigt die Zahl der Frühchen mit einer Frühgeborenenretinopathie (ROP = Retinopathy of prematurity). Das sagte Professor Andreas Stahl, Greifswald, auf einer Pressekonferenz der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).
AutorKontaktChristiane Berg
Datum 08.10.2020  08:30 Uhr
Netzhautschäden – Therapie bei Frühgeborenen

In Deutschland kommen jährlich etwa 65.000 Frühgeborene zur Welt, davon sind bis zu 500 Kinder pro Jahr von einer therapiebedürftigen ROP betroffen. Bei diesen Kindern ist die Gefäßentwicklung in der Netzhaut gestört. Wesentliche Teile der peripheren Netzhaut bleiben avaskulär, wie Stahl erklärt. In der Folge können diese avaskulären peripheren Netzhautareale nur unzureichend mit Sauerstoff versorgt werden. Durch den Sauerstoffmangel kommt es letztlich zur Ausschüttung spezifischer vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktoren (Vascular Endothelial Growth Factor = VEGF), die wiederum zu überschießenden und unkontrollierten Gefäßneubildungen mit der Folge von Netzhautablösungen und irreversiblen Erblindungen führen.

Lasertherapie versus Injektion

»Dieses kann durch eine rechtzeitige Therapie in der Regel verhindert werden«, so der Ophthalmologe mit Verweis auf die Laserkoagulation, die seit den 1990er Jahren in der ROP-Behandlung als Goldstandard gilt. Dabei werden die äußeren Randgebiete der Netzhaut mit einem Laserstrahl verödet, um so das Voranschreiten der Erkrankung bis hin zur bedrohlichen Netzhautablösung zu verhindern.

Aufgrund der sogenannten Rainbow-Studie (Ranibizumab Compared With Laser Therapy for the Treatment of Infants Born) wurde Ende 2019 zudem die Therapie mit Ranibizumab als VEGF-Inhibitor (Dosierung 0,2 mg) zur Therapie aller als behandlungsbedürftig eingestuften ROP-Stadien zugelassen. Bei dieser erfolgt die Medikamentengabe per Injektion in den Glaskörper des Auges. »Damit haben wir zusätzlich zur klassischen Laserkoagulation eine neue Therapieoption gewonnen«, so Stahl.

Der direkte Vergleich zwischen der Lasertherapie und der intravitrealen Medikamentengabe habe gezeigt, dass sich die Krankheitseffektivität in allen Stadien der ROP mit Ranibizumab mindestens so gut wie mit Lasertherapie beherrschen lässt. Den Ergebnissen der RAINBOW-Studie zufolge habe die Injektionstherapie sogar Vorteile.

»In Bereichen, in denen nach der Lasertherapie nur inaktives Narbenareal zurückbliebt, kann sich nach einer Anti-VEGF-Therapie in den Randbereichen weiterhin neuronales Netzhautgewebe entwickeln, das zur Sehfunktion des Kindes beiträgt«, erläuterte Stahl. Auch die Rate hoher Kurzsichtigkeit sei nach Anti-VEGF-Therapie deutlich geringer als nach Lasertherapie. Last but not least sei der Eingriff mittels intravitrealer Injektion im Vergleich zur Laserkoagulation deutlich kürzer und damit mit weniger anästhesiologischen Belastungen für Frühgeborene verbunden. »Nun muss sich zeigen, ob die vielversprechenden Studiendaten den Realitätstest bestehen«, so Stahl.

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