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Neues Duo im Handel

Neue Arzneistoffe: Multiple Sklerose und Non-Hodgkin-Lymphom

Mitte Februar kamen in Deutschland zwei Medikamente mit einem neuen Wirkstoff auf den Markt. Eines davon wird in der Onkologie eingesetzt, das zweite als Therapieoption bei Multipler Sklerose (MS).
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 02.03.2020  09:00 Uhr

Neues Krebsmedikament

Non-Hodgkin-Lymphome gehören zu den malignen Lymphomen. Das diffus großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) ist mit einem Anteil von 30 bis 40 Prozent die häufigste Form des Non-Hodgkin-Lymphoms bei Erwachsenen. Der neue Wirkstoff Polatuzumab Vedotin (Polivy® 140 mg Pulver zur Herstellung eines Infusionslösungskonzentrats, Roche) wird zur Behandlung erwachsener DLBCL-Patienten eingesetzt, wenn deren Krebs zurückgekehrt ist oder nicht mehr auf andere Behandlungen anspricht und wenn eine Knochenmarktransplantation nicht infrage kommt. Das Medikament wird immer mit zwei anderen Arzneistoffen kombiniert: Bendamustin und Rituximab.

Polatuzumab Vedotin ist ein sogenanntes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat. Ziel dieser Konjugate ist es sozusagen, die Chemotherapie nur in den Krebszellen stattfinden zu lassen. Dies funktioniert folgendermaßen: Der Antikörper Polatuzumab bindet spezifisch an das Protein CD79b auf der Oberfläche von B-Zellen. Danach wird das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat in das Innere der Krebszelle geschleust. Dort werden Enzyme tätig, die dafür sorgen, dass das Zellgift, welches an Polatuzumab hängt, abgespalten und freigesetzt wird. Dieses Gift schickt die Tumorzelle schließlich in den Zelltod. Allein gegeben wäre das Spindelgift viel zu toxisch für den Körper. In Kombination mit dem Antikörper ist die Toxizität aber akzeptabel.

Die empfohlene Dosis von Polivy beträgt 1,8 mg/kg Körpergewicht, angewendet als intravenöse Infusion über 90 Minuten alle 21 Tage. Polatuzumab Vedotin wird über sechs Zyklen verabreicht. Zur Verringerung des Risikos von Reaktionen auf die Infusion erhalten die Patienten ein Antipyretikum wie Paracetamol und ein Antihistaminikum als Prämedikation. Wenn eine infusionsbedingte Reaktion auftritt, sollte die Infusion verlangsamt oder unterbrochen werden. In der Fachinformation gibt es zudem Angaben für die Dosisanpassung bei Auftreten einer peripheren Neuropathie oder bei einer Myelosuppression.

Sehr häufige Nebenwirkungen von Polatuzumab Vedotin sind zum Beispiel Anämie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Fatigue, Durchfall, Übelkeit und Fieber. Tabu ist das neue Medikament bei Patienten mit schweren Infektionen.

Die Anwendung von Polatuzumab Vedotin in der Schwangerschaft, bei Stillenden und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, wird nicht empfohlen. Zudem ist bei Frauen im gebärfähigen Alter vor Therapiebeginn ein Schwangerschaftstest durchzuführen.

Polivy wurde bislang nur unter »besonderen Bedingungen« zugelassen. Dies bedeutet, dass der Hersteller weitere Nachweise für das Arzneimittel an die Europäische Zulassungsbehörde EMA zu liefern hat. Die EMA wird dann neue Informationen prüfen und gegebenenfalls die Fach- und Gebrauchsinformationen aktualisieren lassen.

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