PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Eigenverantwortung und Bewegung

Neue Leitlinie Kniearthrose

Die Knie- beziehungsweise Gonarthrose zählt zu den häufigsten Gründen für Schmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit. Eine neue evidenzbasierte medizinische Leitlinie betont die wichtige Rolle von Bewegung und Gewichtsreduktion.
AutorKontaktBarbara Erbe
Datum 14.08.2025  08:00 Uhr

Die Kniearthrose, medizinisch Gonarthrose, ist die häufigste Form der Arthrose – rund 7 Prozent der Bevölkerung leiden nach Angaben der Krankenkasse AOK darunter – und gilt als Volkskrankheit. Typischerweise beginnt sie, meist bei Menschen über 40, mit Knieschmerzen, die zunächst nur bei Belastung auftreten. Im Laufe der Zeit schmerzt es aber auch in Ruhe, häufiger und stärker. Später können auch andere Beschwerden dazukommen wie etwa steife Gelenke. Je nachdem, welcher Teil des Knies betroffen ist, schmerzt eher die Innen- oder Außenseite; wenn der Bereich unter der Kniescheibe betroffen ist, schmerzt es vor allem beim Aufstehen von einem Stuhl und beim Treppensteigen.

In der Regel entwickelt sich eine Gonarthrose schleichend und verläuft über Jahre mit wiederkehrenden entzündlichen Schüben. Dabei baut sich nach und nach Knorpelgewebe im Kniegelenk ab, was dazu führt, dass die Knochen von Ober- und Unterschenkel, die normalerweise vom Knorpelgewebe abgepuffert werden, stärker aufeinander reiben. Diese Reibung löst Entzündungen aus, die die Beweglichkeit einschränken und dazu führen können, dass sich das Gelenk verändert. So wird der Knochen unter dem Knorpel durch den Knorpelverlust dichter und härter und es können sich Auswüchse an den Rändern der Knochen bilden, sogenannte Osteophyten. Diese schränken die Beweglichkeit ein und reizen Sehnen und Bänder, was zu Schmerzen führt.

Schäden am Meniskus, schwächere Muskeln und gelockerte Bänder sind weitere mögliche Folgen einer fortgeschrittenen Kniearthrose. Zudem kann sich ein Gelenkerguss bilden, der ebenfalls schmerzhaft sein kann. Besonders gefährdet sind Frauen, ältere Menschen sowie solche mit Übergewicht, Fehlstellungen des Knies oder früheren Knieverletzungen.

Behandlung mitgestalten

»Die neu überarbeitete S3-Leitlinie beruht nicht nur auf dem Konsens der beteiligten Autoren, sondern auch auf wissenschaftlicher Evidenz«, verdeutlicht Professor Dr. Andreas Matthias Halder, Mitautor der Leitlinie und Vorsitzender der Leitlinienkommission der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), im Gespräch mit PTA-Forum. Deshalb würden einige Behandlungsmethoden wie etwa die Elektrotherapie oder Glucosamin nicht mehr empfohlen, was aber nicht bedeute, dass sie in Einzelfällen nicht wirksam sein können, so Halder.  Vor allem legen die neuen Empfehlungen größeren Wert auf Prävention und die Eigenverantwortung der Patienten bei der Behandlung. »Wir haben da auch unbequeme Wahrheiten reingeschrieben«, berichtet der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie an den Sana Kliniken Sommerfeld.

So macht die Leitlinie sehr deutlich, dass Bewegung und Gewichtsreduktion zentraler Bestandteil einer individuell angepassten Therapie sind. Im Gesundheitssystem Großbritanniens etwa habe dieser Gedanke schon lange Einzug gehalten: »Dort bekommt niemand eine Prothese, der oder die nicht zuvor ein Jahr lang unter Anleitung beziehungsweise Aufsicht den eigenen Lebensstil im Hinblick auf Ernährung und Bewegung gesundheitsförderlich gestaltet hat – was im Übrigen häufig die Situation so verbessert, dass eine Prothese nicht mehr nötig ist.«

Solch einen Zugang findet Halder auch aus eigener Erfahrung sinnvoll, gerade beim Thema Prothesen: Sie brächten zwar den großen Vorteil bezüglich der Schmerzfreiheit, sollten aber erst eingesetzt werden, wenn konservative Behandlungsansätze nicht gefruchtet haben. Denn die so erzielte Schmerzfreiheit gehe häufig mit Problemen einher: »Eine Prothese kann sich lockern und weitere Operationen notwendig machen, die Infektionsgefahr besteht, und sie kann merklich klappern – das machen sich viele Betroffene im Vorfeld nicht klar.«

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa