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Strukturiertes Screening mit Hindernissen

Neue Regelungen zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs

Anfang des Jahres hat sich beim Screening auf Gebärmutterhalskrebs einiges geändert. So werden Frauen ab 35 neben der jährlichen gynäkologischen Untersuchung alle drei Jahre zu einem Test auf humane Papillomviren (HPV) eingeladen, der mit dem üblichen Pap-Abstrich kombiniert wird. Der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) befürchtet Kapazitätsengpässe bei der Abklärung kritischer Befunde, die unter Umständen die Behandlung hinauszögern könnten.
Barbara Erbe
28.02.2020  10:00 Uhr

Auf einen Blick

Der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) hat deutliche Kritik am neuen Krebsfrüherkennungsprogramm geübt. Woran sich der Verband besonders stört, darüber sprach PTA-Forum mit BVF-Präsident Dr. Christian Albring.

PTA-Forum: Warum gibt es das neue Screening?

Albring: Das Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz von 2013 sieht vor, dass alle Krebsfrüherkennungsmaßnahmen in strukturierte Screeningprogramme umgewandelt werden. So ist es auch mit der Krebsfrüherkennung des Zervixkarzinoms geschehen. Die inhaltliche Ausgestaltung, also welche Untersuchungen, für welche Altersgruppen, in welchen Intervallen, hat nichts mit diesem Gesetz zu tun. Sie wurde vom Gemeinsamen Bundesausschuss festgelegt.

PTA-Forum: Was sind die Änderungen?

Albring: Die jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung mit körperlicher Untersuchung und mit dem Abtasten der Brüste ab 30 Jahre ist von den Neuerungen nicht betroffen. Auch bei Frauen von 20–35 Jahren bleibt alles wie bisher, einschließlich des jährlichen Abstriches aus dem Gebärmutterhals mit einer Untersuchung der Zellen unter dem Mikroskop. Ab 35 Jahren wird der Abstrich nur noch alle drei Jahre durchgeführt, dafür wird zusätzlich ein HPV-Test am Abstrichmaterial durchgeführt.

PTA-Forum: Warum sagen die Frauenärzte, dass die vom GBA genannten Vorteile für die Frauen angezweifelt werden können?

Albring: Man muss nicht mit weniger, sondern mit deutlich mehr falsch-positiven Befunden als früher rechnen. Es ist möglich, dass durch die Verlängerung des Intervalls für die Abstriche ab 35 Jahren das herunterwachsende Karzinom des Gebärmutterkörpers – sonst jährlich 2000 Diagnosen – nicht mehr so frühzeitig gefunden wird.

PTA-Forum: Wird der HPV-Test die falsch-positiven Befunde reduzieren?

Albring: Im Gegenteil. Wir erwarten jedes Jahr hunderttausende positive HPV-Tests und eine entsprechende Zunahme der erweiterten Abklärungen und Nachkontrollen, ohne dass diese Aussage für die Frauen irgendeine Bedeutung hätte, denn die weitaus meisten positiven HPV Befunde sind nach durchschnittlich einem Jahr nicht mehr nachweisbar.

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