Neue Risikofaktoren für Demenz identifiziert |
Der Neurologe betont, dass neben geistigem Training – etwa durch Kreuzworträtsel, das Erlernen einer Fremdsprache oder eines Musikinstruments – auch eine gesunde Ernährung, möglichst wenig Alkohol, ausreichend körperliche Bewegung und ein gesundes Körpergewicht wichtig seien, um einer Demenz auf individueller Ebene vorzubeugen.
Bei anderen Risikofaktoren wie etwa der Luftverschmutzung oder dem Zugang zu Bildung sei hingegen die Politik gefragt. Darüber hinaus werde in kommenden Lancet-Berichten sicherlich auch die Bekämpfung der Klimakrise eine Rolle spielen, da Studien bereits die Zusammenhänge zwischen deren Folgen und dem Demenzrisiko untersuchten.
Wichtig sei, so Berlit, schon in einem Alter, in dem noch gar nicht an Demenz gedacht werde, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Dafür sei zentral, die Inhalte des Reports möglichst bekannt zu machen. Der Mediziner unterstreicht: »Jeder Einzelne muss wissen, dass er durch eine Umstellung seiner Lebensführung tatsächlich einen wesentlichen Beitrag zur Risikominimierung gegen Demenz, aber auch gegen andere Erkrankungen leisten kann.«
Welchen Einfluss eine Reduktion der Risikofaktoren hierzulande haben könnte, berechnete eine deutsche Forschungsgruppe im vergangenen Jahr. Ihre im »Deutschen Ärzteblatt« veröffentlichte Studie ergab: Könnten jene Faktoren bis 2033 um 15 Prozent verringert werden, würde dies die Zahl der Demenzfälle um 138.000 oder 15 Prozent senken.
In Deutschland leben nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft schätzungsweise 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Der Begriff umfasst verschiedene Krankheiten, darunter Alzheimer, die zu einem Verlust geistiger Fähigkeiten führen. Ein Heilmittel gibt es bislang nicht.