Neuer Antikörper gegen Neurodermitis im Handel |
Sven Siebenand |
18.12.2023 11:30 Uhr |
Das neue Medikament ist im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad Celsius zu lagern. PTA und Apotheker können bei der Abgabe des Medikaments dazu raten, Ebglyss 45 Minuten vor der Anwendung aus dem Kühlschrank zu nehmen und den Antikörper bei Raumtemperatur zu injizieren. Zudem müssen die Patienten die Fertigspritze oder den Fertigpen vor hohen Temperaturen und direktem Sonnenlicht schützen. Zudem dürfen sie diese nicht schütteln. Lebrikizumab wird subkutan in den Oberschenkel oder den Bauch injiziert, außerhalb eines 5 cm großen Bereiches um den Bauchnabel. Wenn eine andere Person die Injektion verabreicht, kann diese auch in den Oberarm erfolgen. Bei jeder Gabe sollte die Injektion an einer anderen Stelle erfolgen.
Der Antikörper sollte nicht in Hautbereiche injiziert werden, die berührungsempfindlich oder geschädigt sind beziehungsweise blaue Flecken oder Narben aufweisen. Die häufigsten Nebenwirkungen von Ebglyss sind Konjunktivitis, Reaktionen an der Injektionsstelle, allergische Konjunktivitis und trockenes Auge.
Bei Patienten, die mit Lebrikizumab behandelt werden und eine Konjunktivitis entwickeln, die nach der Standardbehandlung nicht abklingt, ist eine Abklärung beim Augenarzt erforderlich. Patienten mit vorbestehenden Helminthosen sollten vor Start der Therapie mit dem neuen Antikörper behandelt werden. Wenn eine Wurmerkrankung während der Lebrikizumab-Therapie eintritt und nicht auf eine Behandlung mit Anthelminthika anspricht, sollten die Patienten die Antikörper-Therapie unterbrechen, bis die Infektion abgeklungen ist.
Vor Beginn der Therapie mit Lebrikizumab wird die Durchführung aller altersgemäßen Impfungen gemäß den aktuellen Impfrichtlinien empfohlen. Lebendimpfstoffe und attenuierte Lebendimpfstoffe sollten nicht gleichzeitig mit Lebrikizumab verabreicht werden, da die klinische Sicherheit und Wirksamkeit nicht nachgewiesen sind. Patienten unter Lebrikizumab-Behandlung können laut Fachinformation aber inaktivierte oder Totimpfstoffe erhalten.
Als Vorsichtsmaßnahme ist die Anwendung des neuen Medikaments während der Schwangerschaft zu vermeiden. In der Stillzeit ist zu entscheiden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit dem Antikörper verzichtet werden soll. Dabei ist sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau zu berücksichtigen.