Neuer Impfstoff zugelassen |
Verena Schmidt |
23.04.2025 08:30 Uhr |
Noch ein Virus, das Reisefreuden trüben kann: Das Chikungunya-Virus führt zu hohem Fieber und starken Gelenkschmerzen. / © Adobe Stock/Dr_Microbe
Der erste Chikungunya-Impfstoff, der attenuierte Lebendimpfstoff Ixchiq® von der Firma Valneva, war im Sommer 2024 von der EU-Kommission zugelassen worden. Er kann zur Vorbeugung einer durch das Chikungunya-Virus verursachten Erkrankung bei Personen ab 18 Jahren eingesetzt werden.
Mit dem Totimpfstoff Vimkunya®, der auf virusähnlichen Partikeln (VLP) basiert, können nun auch Kinder und Jugendliche ab einem Alter von zwölf Jahren immunisiert werden. Der Impfstoff wurde Ende Februar für den europäischen Raum zugelassen; er war von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) beschleunigt geprüft und bewertet worden. Laut Angaben des Herstellers Bavarian Nordic soll der Impfstoff noch in der ersten Hälfte des Jahres in den wichtigsten europäischen Märkten eingeführt werden. Wie bei Ixchiq reicht auch bei Vimkunya eine einmalige intramuskuläre Gabe aus. Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu den Impfstoffen gibt es aktuell nicht.
Übertragen wird das Chikungunya-Virus, das wie das Dengue- und das Gelbfiebervirus zu den Arboviren gehört, von Aedes-Mücken. Bei einer Infektion kommt es nach rund drei bis sieben Tagen zu rasch ansteigendem, hohem Fieber. Typisch für das Chikungunya-Fieber sind starke beidseitige Gelenkschmerzen. Betroffene können sich kaum aufrecht halten – daher stammt auch der Name. »Chikungunya« bedeutet in der Sprache eines Volksstammes in Tansania so viel wie »gebeugt gehender Mann«.
Weiter kann es bei einer Infektion zu Kopf- und Muskelschmerzen, Lymphknotenschwellungen, Übelkeit, Fatigue und punktuellen Haut- und Schleimhautblutungen kommen. Etwa die Hälfte der Betroffenen leidet an Hautausschlägen und Bindehautentzündungen.
Die Erkrankung kann nur symptomatisch behandelt werden. Wichtig sind viel Ruhe und eine hohe Flüssigkeitszufuhr. Schmerzmittel und antientzündliche Arzneimittel können Beschwerden lindern. Die meisten Erkrankten genesen nach etwa einer Woche. Ein kleiner Teil der Patienten – vor allem Neugeborene, die dem Virus während der Geburt ausgesetzt sind, und Erwachsene über 65 Jahren – kann allerdings eine schwere akute Erkrankung entwickeln, die zu Multiorganversagen führen kann. Beschrieben sind auch langfristige Verläufe mit Arthralgie oder Arthritis über Monate und Jahre.